NEUES LEITMOTIV
The Berlin Summit 2025: Was wir gelernt haben, was vor uns liegt
Aufbauend auf der Berlin Declaration diskutierten internationale Expertinnen und Experten vom 11. bis zum 13. Juni, wie Industrie-, Klima- und Globalisierungspolitik neu gedacht werden können – vorausschauend, gerecht und wirksam.
VON
FORUM NEW ECONOMYVERÖFFENTLICHT
16. JUNI 2025LESEDAUER
2 MIN.
„Die alte Welt stirbt, die neue Welt kämpft darum, zum Leben zu erwachen: Dies ist das Zeitalter der Monster.“ Was der Philosoph Antonio Gramsci über seine Zeit in den 1930er Jahren sagte, trifft auch im Jahr 2025 wieder zu. Aber wie wird die neue Welt aussehen? Was wird die alte Welt ersetzen, die von dem Glauben an freie Märkte und Globalisierung geprägt war? Wie sieht eine Industriepolitik aus, die vorausschauend ist, anstatt nur auf Krisen zu reagieren? Wie sieht eine Klimapolitik aus, die die Menschen mit ins Boot holt? Und wie sieht eine besser gesteuerte Globalisierung aus – ohne Zollkriege und Machtmissbrauch durch große Technologieunternehmen?
Vom 11. bis zum 13. Juni haben führende Experten aus aller Welt all diese Fragen auf dem zweiten Berliner Gipfel erörtert, aufbauend auf der Berliner Erklärung vom letzten Jahr (Winning back the People). Am Mittwoch und Donnerstag in kleineren Gruppen, und am Freitag mit Publikum. Auf dem Stober-Anwesen am Stadtrand von Berlin.
Die Ergebnisse des Summits sowie einzelne Aufzeichnungen und Videos finden Sie unten verlinkt.
Zum Auftakt des Berlin Summit 2025 blickten zentrale Impulsgeber auf die Entwicklung und Relevanz der Berliner Erklärung ein Jahr nach ihrer Veröffentlichung zurück.
Warum wenden sich Menschen populistischen Parteien zu – selbst in wirtschaftlich stabilen Regionen? Eine Debatte über Vertrauen, kulturelle Spannungen und die blinden Flecken der politischen Mitte.
Können demokratische Parteien Wähler zurückgewinnen, indem sie die Migrationspolitik verschärfen – oder stärken sie damit eher rechtspopulistische Kräfte? Diese Frage stand im Zentrum einer Diskussion auf dem Berlin Summit, bei der der empirische Zusammenhang zwischen Migration und Populismus beleuchtet wurde.
Während der Diskussion zu Europas digitaler Souveränität auf dem Berlin Summit 2025 bestand Einigkeit darüber, dass diese nicht allein durch Regulierung gesichert werde sondern den gezielten Aufbau eigener technologischer Infrastrukturen erfordere. Um Pfadabhängigkeiten und dauerhafte Abhängigkeit von globalen Plattformen zu vermeiden, sei eine koordinierte europäische Anstrengungen nötig.
Klicken Sie hier für die Zusammenfassung und das Interview.
Beim diesjährigen Berlin Summit diskutierten führende Expertinnen und Experten aktuelle Erfahrungen mit Industriepolitik in Europa und den USA und leiteten daraus zentrale Lehren für die Entwicklung wirksamer industriepolitischer Strategien ab.
Beim Berlin Summit blickten führende US-Expertinnen und Experten auf Bidenomics zurück und diskutierten, warum die ambitionierte wirtschaftspolitische Agenda der Biden-Regierung, in die so viele Hoffnungen gesetzt wurden, nicht zu einem Wahlsieg der Demokraten im November 2024 führte.
Wie kann Europa eine politische Kultur fördern, die sowohl ausländische Arbeitnehmer willkommen heißt als auch auf die Bedenken der Öffentlichkeit hinsichtlich der Migration eingeht, ohne fremdenfeindliche Narrative zu bestätigen? Auf dem Berlin Summit wurde der „Migrationsgipfel“ als ein möglicher Ausweg aus diesem Dilemma vorgestellt.
Diese Summit-Session konzentrierte sich auf die unbeabsichtigten Folgen des geldpolitischen Rahmens nach der Krise und die Notwendigkeit einer Reform, etwa durch ein zweistufiges Vergütungssystem für Währungsreserven.
Aufbauend auf der letztjährigen Sitzung zum Thema „Moderne Klimapolitik“, in der wir die Vorteile positiver statt negativer Marktanreize erörterten, ging die diesjährige Sitzung über die Entweder-Oder-Diskussion zwischen Kohlenstoffpreisen und positiven Anreizen hinaus und konzentrierte sich auf die Gestaltung eines wirksamen Policy-Mixes.
Klicken Sie hier für die Zusammenfassung und die Interviews.
In seiner Keynote am Freitag des Berlin Summit hinterfragte Adam Tooze die verbreitete Sehnsucht nach einer neuen Weltordnung – und plädierte stattdessen für ein dynamischeres Verständnis von globaler Gestaltung: weniger als fertige Ordnung, sondern als fortlaufender Prozess des Welt-Ordnens.
Isabella Weber fordert auf dem Berlin Summit 2025 eine antifaschistische Wirtschaftspolitik – als Antwort auf soziale Krisen, demokratische Erosion und rechte Umtriebe.
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Chinas Aufstieg zur Industriegroßmacht ist längst keine Geschichte billiger Exporte mehr – er stellt heute eine strategische Herausforderung für Europas wirtschaftliches Rückgrat dar. In diesem Panel des Berlin Summit 2025 diskutierten Experten, was unter dem „Second China Shock“ zu verstehen ist.
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In dieser Podiumsdiskussion auf dem Berliner Summit 2025 reflektierten Experten aus Frankreich, Deutschland und Spanien über die jüngste deutsche fiskalische Wende und ihre Auswirkungen auf den europäischen Rahmen. Die Diskussion zeigte sowohl Optimismus über pragmatische Fortschritte als auch Bedenken über institutionelle Starrheit und politische Zwänge.
Industriepolitik ist zu einem Eckpfeiler globaler Wirtschaftsstrategien geworden. Wie lassen sich legitime nationale Politiken verfolgen, ohne Handelskriege und andere willkürliche Maßnahmen zu provozieren? Dieses Panel des Berlin Summit 2025 diskutierte, wie ein Übergang zu einem kooperativen globalen Rahmen gelingen kann.