ZEITRAUM

Ministers of Germany, Brazil, South Africa and Spain: why we need a global tax on billionairesArtikel

Svenja Schulze, Fernando Haddad, Enoch Godongwana, María Jesús Montero und Carlos Cuerpo, The Guardian, 25.04.2024

Finanzchefs sagen, höhere Steuern für Superreiche seien der Schlüssel zur Bekämpfung der globalen Ungleichheit und der Klimakrise.

What the Upper-Middle-Class Left Doesn’t Get About InflationArtikel

Michael Powell, The Atlantic, 14.04.2024

Liberale Politiker und Ökonomen scheinen die alltäglichen Schäden steigender Kosten nicht zu erkennen.

Freedom for the WolvesArtikel

Joe Stiglitz, The Atlantic, 22.04.2024

Die neoliberale Orthodoxie geht davon aus, dass die wirtschaftliche Freiheit die Grundlage für alles andere ist. Diese Orthodoxie, so ein Wirtschaftsnobelpreisträger, ist nicht nur falsch, sie verschlingt sich selbst.

The West’s New Infrastructure ImperativeArtikel

Diane Coyle, Project Syndicate, 19.04.2024

Eine düstere Zukunft erwartet jede Gesellschaft, die ihre Infrastruktur verfallen lässt und zu wenig in neue Bedürfnisse investiert. Doch während im Westen die Diskussion über die Ausweitung der Infrastruktur immer lauter wird, gibt es Hoffnungsschimmer, dass diese Länder endlich die Notwendigkeit erkennen, mehr in öffentliche Güter und Dienstleistungen zu investieren.

History Already Tells Us the Future of AIArtikel

Daron Acemoglu & Simon Johnson, Project Syndicate, 23.04.2024

David Ricardo, einer der Begründer der modernen Wirtschaftswissenschaften zu Beginn des 19. Jahrhunderts, wusste, dass Maschinen nicht unbedingt gut oder schlecht sind. Seine Erkenntnis, dass es nur davon abhängt, wie wir sie einsetzen und wer diese Entscheidungen trifft, ob sie Arbeitsplätze vernichten oder schaffen, könnte heute nicht aktueller sein.

Power, productivity and how our system works – Artikel

Rana Foroohar, Financial Times, 22.04.2024

Was wäre, wenn das Produktivitätsgefälle in Wirklichkeit darauf zurückzuführen ist, wie große Unternehmen ihre wirtschaftliche und politische Macht nutzen?

Mario Draghi: Radical Change—Is What Is NeededGanze Rede

Groupe d’études géopolitiques, 16.04.2024

In seiner Rede auf der hochrangigen Konferenz über die europäische Säule sozialer Rechte in Brüssel reflektierte Mario Draghi kritisch über die Politik und das Versagen der EZB in der Vergangenheit.

America’s Manufacturing Renaissance Will Create Few Good Jobs – Artikel (Paywall)

Project Syndicate, Dani Rodrik, 16.04.2024

Die jüngsten Erfahrungen vieler Länder zeigen, dass die Förderung der Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe einer Jagd nach einem sich schnell entfernenden Ziel gleichkommt. Automatisierung und qualifikationsorientierte Technologie haben es äußerst unwahrscheinlich gemacht, dass das verarbeitende Gewerbe die Arbeitskräfte absorbieren kann, die es einst war, was bedeutet, dass die Zukunft der „guten Arbeitsplätze“ im Dienstleistungssektor liegen muss.

NeoliberalismusGanzer Artikel

Mark Schieritz, die ZEIT, 17.04.2024

Nach der Weltfinanzkrise sollte der Kapitalismus netter, sanfter und sympathischer werden – nun sprechen die Spitzenvertreter der Ampel von „Wirtschaftswende“ und „längeren Arbeitszeiten“. Kommt mit dem Vokabular der Marktgläubigen zurück, was SPD und Grüne jahrelang bekämpft haben? 

Vermögensungleichheit in Deutschland wächstzum Artikel

Die ZEIT, 15.04.2024

Hohe Preis- und Zinssteigerungen treffen besonders ärmere Haushalte. Daher werden laut Bundesbank seit Ende 2022 die Unterschiede zwischen Arm und Reich wieder größer.

Soziale Desintegration: Nährboden für Rechtsextremismuszum Blog

Johanna Ritter, sozialpolitikblog-Gespräch, 11.04.2024

Über die komplexen Zusammenhänge zwischen Anerkennungsverlust, Arbeitswelt und dem Aufstieg des Rechtsextremismus spricht Bettina Kohlrausch, Direktorin des WSI, im Interview.

Die jüngste politische Einigung zwischen dem Rat und dem Europäischen Parlament hat neue Referenzwerte für Schulden und Defizite eingeführt, die jährliche Senkungen erfordern.

Eine Studie von NEF und ETUC hat die Haushaltsregeln mit den geschätzten Lücken bei den Sozial- und Umweltinvestitionen verglichen und festgestellt, dass unter den neuen Regeln nur Dänemark, Schweden und Irland ihren Investitionsbedarf angemessen finanzieren können. Selbst wenn die Zuschüsse aus der Konjunktur- und Resilienzfazilität über 2026 hinaus verlängert würden, wören mit Kroatien und Litauen nur zwei zusätzliche Mitgliedsstaaten in der Lage, die Mindestanforderungen für Sozial- und Umweltinvestitionen zu erfüllen. Damit alle Mitgliedstaaten ihren Verpflichtungen zu öffentlichen Investitionen in diesen Bereichen nachkommen können, wären zusätzliche 300-420 Mrd. EUR pro Jahr (entsprechend 2,1-2,9% des BIP der EU) erforderlich.

Die ganze Studie lesen.

Geld für Infrastruktur senkt Stimmenanteile von Rechtspopulisten – zum Artikel

Der Spiegel, 09.04.2024

In vielen EU-Ländern sind die Umfragewerte rechtspopulistischer Parteien hoch – bei der Europawahl im Juni könnten sie triumphieren. Wirtschaftswissenschaftler haben erforscht, wie Regierungen gegensteuern können.

Das Nullsummen-Denken verhindert Lösungen – zum Artikel

Marcel Fratzscher, ZEIT Online, 12.04.2024

Der Neoliberalismus ist gescheitert, jetzt dominiert in Politik und Gesellschaft ein Nullsummen-Denken mit Gewinnern und Verlierern. Es ist Gift für den Zusammenhalt.

Globalisierung, Einwanderung, Gewerkschaften: Wirtschafts-Nobelpreisträger Angus Deaton räumt Irrtümer ein – zum Artikel

Juliana Kaplan, Business Insider, 09.04.2024

Angus Deaton erhielt 2015 den Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften. Der Wirtschaftswissenschaftler beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Verbraucherentscheidungen, Wohlfahrt, Ungleichheit und Armut. Jetzt überdenkt er einige seiner früheren Ansichten über Gewerkschaften, Freihandel und Einwanderung.

 Unsinn und Schlechte Regeln im Bankwesen Bleiben Bestehen – zum Artikel (Paywall)

Anat Admati, Project Syndicate, 08.04.2024

Während die Banken und die politischen Entscheidungsträger, die sie unterstützen, behaupten, dass die Bankenregulierung dem Durchschnittsamerikaner schaden würde, beruhen diese Drohungen auf Unwahrheiten und Fehlinformationen. Einfachere, wirksamere Regeln würden die Banken dazu zwingen, sich mehr auf ihr Eigenkapital zu stützen und damit ihre Sucht nach Krediten zu überwinden.

Schulen, Straßen und Umweltschutz: 73 Prozent der Deutschen für Investitionen statt Schuldenbremse – zum Artikel

Julius Betschka, Tagesspiegel, 11.04.2024

Eine Umfrage der Bertelsmannstiftung dürfte der Debatte um eine Reform der Schuldenbremse neuen Schwung geben. Dies verdeutlicht eine Mehrheit der Deutschen.

Vergessen Sie Boomer gegen Millennials, der nächste Konflikt ist zwischen Millennials – zum Artikel (Paywall)

Financial Times, John Burn-Murdoch, 12.04.2024

Die wachsende Vermögensungleichheit zwischen den Dreißigjährigen könnte bald die Spannungen zwischen Jung und Alt verdrängen.

 

Dem Bericht zufolge sollte das derzeitige Paradigma der Finanzmarktpolitik erneuert werden, da es aktuell zu wachsender Ungleichheit beiträgt und einem gerechten Klimaschutz im Wege steht. Die Autoren stellen verschiedene Maßnahmen auf europäischer Ebene vor, von einer besseren Finanzregulierung, wie z.B. neue Haftungsregeln für Portfoliounternehmen, bis hin zur Eindämmung der Steuerhinterziehung durch die Ausweitung des Anwendungsbereichs der globalen Mindeststeuer auf Investmentfonds. Sie schlagen auch eine neue europäische Sozialtaxonomie vor, die sozial wertvolle Investitionen fördern könnte, und plädieren für die Durchsetzung von Auflagen bei staatlichen Subventionen.

Lesen Sie den vollständigen Bericht (auf Englisch) hier und die Zusammenfassung auf Social Europe hier.

UNSERE THEMENSCHWERPUNKTE

Neues Leitmotiv

NEUES LEITMOTIV

Nach ein paar Jahrzehnten allzu naivem Marktglaubens brauchen wir dringend neue Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit – und mehr: ein ganz neues Paradigma als Leitfaden. Wir sammeln alles zu den Leuten und der Community, die sich mit dieser großen Frage beschäftigen, sowie mit der historischen wie heutigen Wirkung von Paradigmen und Narrativen – ob in neuen Beiträgen, Auftritten, Büchern und Veranstaltungen.

Staat
neu denken

STAAT
NEU DENKEN

Jahrzehnte lang galt der Konsens, dass sich der Staat sich aus der Wirtschaft zurückziehen und man die Staatsschulden senken sollte, um den Wohlstand zu fördern. Dies hat jedoch zu chronischen Mängeln in Bildung und Infrastruktur geführt. Neuere Forschung versucht zu erörtern, wann es sinnvoll ist, dass sich der Staat in den Wirtschaftsprozess einmischt, um langanhaltenden Wohlstand zu garantieren und Krisen zu verhindern.

Klima
in Wohlstand
retten

KLIMA
IN WOHLSTAND
RETTEN

Zu Hochzeiten des Glaubens an die Märkte galt als bestes Mittel gegen die Klimakrise, an den Märkten einen CO2-Preis aushandeln zu lassen. Heute ist zunehmend Konsens, dass das nur bedingt funktioniert - und es weit mehr braucht, als nur einen Preis.

Ungleichheit
verringern

UNGLEICHHEIT
VERRINGERN

Das Gefälle zwischen Arm und Reich scheint selbst in einem Land wie Deutschland zunehmend den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gefährden. Um den Trend umzukehren, ist es wichtig, die wirklichen Ursachen des Auseinandergehens von Einkommen und Vermögen zu verstehen.

Finanzwelt
erneuern

FINANZWELT
ERNEUERN

Auch zehn Jahre nach der Finanzkrise scheint eine wirkliche Stabilität des Finanzsystems nicht in Sicht zu sein. Risiken werden periodisch falsch bewertet und führen zu Boom-Bust-Zyklen. Ein stabileres Finanzsystem sollte kurzfristige Spekulationen erschweren, systemische Risiken begrenzen und das Vermögen gerechter verteilen.

Innovation Lab

INNOVATION LAB

Brauchen wir ein ganz neues Verständnis von Wirtschaftswachstum? Was wäre eine reale Alternative? Wie praktikabel sind Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt, wenn es um die Messung von Wohlstand geht? Um diese und andere grundsätzlichere Herausforderungen geht es in dieser Sektion.

Globalisierung
für alle

GLOBALISIERUNG
FÜR ALLE

Nach drei Jahrzehnten schlecht gemanagter Integration ist die Globalisierung durch soziale Unzufriedenheit und den Aufstieg populistischer Kräfte bedroht. Es gilt dringend die negativen Nebeneffekte auf viele Menschen zu beheben - und klarer zu definieren, welche Herausforderungen auf lokaler oder regionaler, und welche über Grenzen hinweg angegangen werden sollten.

Europa
jenseits
der Märkte

EUROPA
JENSEITS
DER MÄRKTE

Das Europa der vergangenen Jahrzehnte wurde stark vom Primat der Wirtschaft und dem Vertrauen in die Heilungskraft der Märkte geprägt. Die Euro-Krise hat dies erschüttert. Seither wird gestritten, wie die Währungsunion vor neuen Paniken besser geschützt werden kann – und wie sich das Auseinanderdriften von Ländern besser verhindern lässt.

Corona-Krise

CORONA-KRISE

Die aktuelle Corona Krise ist mitunter die schwerste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit. ÖkonomInnen arbeiten intensiv an einer Milderung der wirtschaftlichen Folgen durch COVID-19. Es gilt eine zweite große Depression, den Zusammenbruch der Eurozone und das Ende der Globalisierung zu verhindern. Wir sammeln die wichtigsten Beiträge.