ZEITRAUM

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Europawahl – Artikel (Paywall)
Martin Sandbu, Financial Times, 06.06.2024
Wie eine wachsende Rechte den politischen Kurs der EU ändern könnte.

Industrie fordert Milliardentöpfe gegen Investitionsstau – Artikel
David Böcking, Spiegel, 12.06.2024
Mitten im Haushaltsstreit der Ampelkoalition legt die deutsche Industrie einen Plan vor, der bis zu 400 Milliarden Euro mobilisieren soll. »Die Politik kommt nicht zu Lösungsvorschlägen«, begründet BDI-Chef Russwurm die Initiative.

Das große Wehklagen der Wirtschaft – Artikel
Caspar Busse, Süddeutsche Zeitung, 10.06.2024
Unternehmen und Wirtschaftsverbände fordern nach der Europawahl einen neuen Kurs in Brüssel, Ökonomen warnen vor Stillstand: Die Wahlergebnisse machen der Wirtschaft Sorgen.

Wir brauchen die EU für die Finanzierung der Transformation – Artikel
Dominika Biegon & Cédric Koch, FES Online, 11.06.2024
Die Zukunft der deutschen und europäischen Wirtschaft hat ein Finanzierungsproblem. Wie die neue EU-Legislatur jetzt eine gemeinsame Investitionsoffensive starten kann.

Chinesische Exporte bedrohen Europa noch mehr als die USA – Artikel
Sander Tordoir, Politico, 07.06.2024
Biden tut gut daran, auf die Wähler der Arbeiterklasse in Pennsylvania zu hören. Der Kontinent, der durch einen zweiten China-Schock noch mehr zu verlieren hat, sollte besser anfangen, auch auf seine Arbeiterschaft zu hören.

Schuldenbremse: IW-Experten machen drei Vorschläge zur Reform – Artikel (Paywall)
Martin Greive & Jan Hildebrand, Handelsblatt, 12.06.2024
Ökonomen unterbreiten Ideen, wie sich die Schuldenbremse reformieren lässt. Die Staatsfinanzen sollen trotzdem solide bleiben. Die widerstrebende FDP wird mit einem weiteren Argument gelockt.

Wie soziale Schieflagen die Klimapolitik belasten – Artikel (Paywall)
Sinan Reçber, Tagesspiegel Background, 13.06.2024
Steigende Kosten für Geringverdienende und Milliarden für Wohlhabende: Mit elf Thesen zur Klimasozialpolitik steigt eine neue Denkfabrik in den deutschen Diskurs zur Transformation ein. Gründerin Brigitte Knopf sieht die Lösung in emissionsarmer Infrastruktur und dem Klimageld. Einige Fachleute sehen direkte Zahlungen kritisch oder Alternativen zu ihr.

Der Weg zu einer dienstleistungsorientierten wirtschaftlichen Entwicklung – Artikel (Paywall)
Dani Rodrik & Rohan Sandhu, Project Syndicate, 10.06.2024
Die heutigen Entwicklungsländer befinden sich in einer Zwickmühle, da die Innovation in der verarbeitenden Industrie überwiegend auf die Qualifikation ausgerichtet ist und die Nachfrage nach Arbeitskräften mit relativ niedrigem Bildungsniveau sinkt. Dies bedeutet, dass die arbeitsintensiven Dienstleistungen produktiv genug werden müssen, um das Einkommenswachstum zu unterstützen.

Was kommt nach dem Neoliberalismus? – Artikel (Paywall)
Project Syndicate “Big Question”, 04.06.2024
Die kürzlich von der Regierung von US-Präsident Joe Biden angekündigte drastische Erhöhung der Zölle auf chinesische Waren ist nur die jüngste in einer langen Reihe interventionistischer wirtschaftspolitischer Maßnahmen, die im Widerspruch zur jahrzehntelangen neoliberalen Orthodoxie stehen. Und die Regierung Biden ist nicht allein: Eine wachsende Zahl von Regierungen, Wirtschaftswissenschaftlern und Institutionen überdenkt die Doktrin der freien Marktwirtschaft, der sie lange Zeit gefolgt sind. In dieser Ausgabe der ‘Big Question’ fragen wir Mehrsa Baradaran, Anne O. Krueger, Mariana Mazzucato, Dani Rodrik, Joseph E. Stiglitz und Michael R. Strain, ob die neoliberale Ära zu Ende geht – und wenn ja, was auf sie folgen wird.

Sehen Sie sich die Galerie mit einigen Highlights des Summits an – Hier

Ökonomen fordern Agenda gegen PopulismusArtikel

Stefan Schultz, 29.05.2024, Der Spiegel

Dutzende renommierte Wissenschaftler rufen zu einer Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik auf. Sie schlagen tiefgreifende Veränderungen vor, um dem Vertrauensverlust in die liberalen Demokratien zu begegnen.

Berliner Manifest: Einflussreiche Ökonomen fordern mehr Staat und weniger Markt, um die Demokratie gegen Populisten zu stärkenArtikel  

Romanus Otte, 29.05.2024, Business Insider

Gegen das Erstarken des Populismus hat eine Gruppe einflussreicher Ökonomen einen aktiveren Staat, mehr Umverteilung und Industriepolitik gefordert, um Misstrauen gegenüber liberalen Demokratien entgegenzuwirken.In ihrem Berliner Manifest fordern sie, der Staat sollte gezielt Arbeitsplätze schaffen, Ungleichheit ausgleichen und eine bessere Globalisierung gestalten. Der Aufruf wurde vom Forum New Economy veröffentlicht und von weltweite einflussreichen Ökonomen wie Dani Rodrik und Thomas Piketty unterzeichnet.

Die Berliner Gipfelerklärung und der neue Konsens zur Industriepolitik – Newsletter

Adam Tooze, 29.05.2024, Substack Chartbook 286

„Vor sechs Jahren wäre eine Konferenz wie diese noch unmöglich gewesen. Die Einigkeit, die wir jetzt in der Industriepolitik haben, das Fehlen von grundsätzlicher Kritik … wenn ich darüber nachdenke, wenn ich mich das laut sagen höre, bin ich erstaunt.“ Das sagte Dani Rodrik gestern auf einer Konferenz am Rande Berlins, zu der das Forum New Economy eine Gruppe von Ökonomen und anderen Experten eingeladen hatte, um das neue Paradigma der Wirtschaftspolitik zu diskutieren.

Regierungen müssen mit neuen wirtschaftspolitischen Maßnahmen das Vertrauen der Wähler zurückgewinnen – Artikel

Richard McGahey, 30.05.2024, Forbes

Die tägliche Berichterstattung über Wahlkämpfe (wer liegt in den Umfragen vorne oder hinten, was hat ein Kandidat heute gesagt) verdeckt ein wichtiges Grundthema: Die Wähler misstrauen der Regierung sehr. Das in Berlin ansässige Forum New Economy hat sich gerade mit der Frage befasst, wie dieses kritische Problem angegangen werden kann, und erklärt: „Um größere Schäden für die Menschheit und den Planeten abzuwenden, müssen wir dringend die Ursachen für den Unmut der Menschen an der Wurzel packen“, da sonst sowohl die Demokratie als auch das wirtschaftliche Wohlergehen leiden werden.

Spart der Staat die extreme Rechte stark? – Artikel

Jonas Schaible, 25.05.2024, Der Spiegel

Der Bundesfinanzminister bezweifelt, dass Austeritätspolitik extrem rechten Parteien wie der AfD hilft. Gleich mehrere aktuelle Studien zeigen aber einen Zusammenhang.

Der Aufstieg von Mesoeconomics – Artikel

William H. Janeway, 17.05.2024, Project Syndicate

Die Digitalisierung des Wirtschaftslebens und von Echtzeitdaten hat neue Möglichkeiten für die Untersuchung der Wirtschaftsnetze, Regionen und Sektoren eröffnet, die letztlich bestimmen, wie sich die Wirtschaftspolitik in der realen Welt auswirkt. Solche Denkweisen werden für die Wirtschaftspolitik in einem neuen Zeitalter des geopolitischen Risikos entscheidend sein.

Nicht alle amerikanischen Zölle sind gleich – Artikel

Rana Foroohar, 20.05.2024, Financial Times

Im Gegensatz zu Trumps Politik zielt die Handelsstrategie von Biden auf den Aufbau heimischer Industriekapazitäten ab und könnte für die Verbündeten der USA von Vorteil sein.

Ein 100-prozentiger Zoll auf chinesische Autos ist eine schlechte Idee. Hier ist eine gute Idee. – Artikel

Kate Aronoff, 20.05.2024, The New Republic

Die Zusammenarbeit mit chinesischen Unternehmen mag kontraintuitiv klingen. Aber die US-Automobilhersteller tun es bereits.

Wir sind der Besteuerung der Superreichen einen Schritt näher gekommen – Artikel

Martin Sandbu, 19.05.2024, Financial Times

Was einst als unmöglich erschien, wird nun von den G20-Finanzministern in Betracht gezogen.

In Washington entsteht ein neuer Zentrismus – Artikel

David Leonhardt, 19.05.2024, The New York Times

Nennen wir es Neopopulismus: eine überparteiliche Haltung, die dem Ethos der freien Marktwirtschaft misstraut, anstatt es zu begrüßen.

Ökonomen schlagen Investitionen von 600 Milliarden Euro vor – Zum Artikel

Martin Greive, Jan Hildebrand, Julian Olk, 14.05.2025, Handelsblatt

Deutschland muss laut einer neuen Studie in den kommenden zehn Jahren eine gigantische Summe in Infrastruktur investieren. Die Forderung kommt mitten im Haushaltsstreit der Ampel.

Zur neuen Studie von IMK und IW.

Keine Angst vor grünen Subventionen – Zum Artikel

Dani Rodrik, 10.05.2024, Project Syndicate

Die Regierungen sollten aufhören, die umweltfreundliche Industriepolitik der anderen als Normverstöße oder gefährliche Übertretungen internationaler Regeln zu bezeichnen. Die moralischen, ökologischen und wirtschaftlichen Argumente sprechen alle für diejenigen, die ihre grünen Industrien subventionieren, und nicht für diejenigen, die die Produktion anderer besteuern wollen. 

China-Schock für Europa – Zum Artikel

Dana Heide, Sabine Gusbeth, Kathrin Witsch, Julian Olk, Moritz Koch, 14.05.2024, Handelsblatt

Subventionierte Unternehmen aus China erobern die Weltmärkte. Weil sich die USA gegen die Konkurrenz abschotten, warnen Wirtschaftsexperten Europa vor einer Importschwemme.

Eine verpasste Gelegenheit für ein großes Abkommen zwischen China und der EU – Zum Artikel

Martin Sandbu, 10.05.2024, Financial Times

Differenzen über Russland und wirtschaftliche Reibungen überschatten Xi Jinpings Reise durch europäische Hauptstädte.

Wie sieht der Fortschritt auf einem Planeten aus, der an seine Grenzen stößt? – Zum Artikel

Kate Raworth, 13.05.2024, The Guardian

Es ist nicht länger tragbar, endloses Wachstum über unser Wohlergehen und die Umwelt zu stellen.

Was eine missionsgeleitete Politik bedeutet – Artikel

Mariana Mazzucato & Rainer Kattel, 07.05.2024, Project Syndicate

Ein missionsgeleitetes Regieren, das sich auf ein historisch fundiertes Verständnis dessen stützt, was die politischen Entscheidungsträger für das Gemeinwohl tun können, ist in der heutigen Welt von entscheidender Bedeutung. Sie muss zwar nicht einem festen Weg folgen, erfordert aber grundlegende Änderungen langjähriger Prozesse und Annahmen.

Bidens unvollständige Industriepolitik – Artikel

Mariana Mazzucato & Sarah Doyle, 06.05.2024, Foreign Affairs

Wie man den Aufbau einer Wirtschaft vollendet, die für alle funktioniert.

Die Gefahr der Puderzuckerrhetorik – Artikel

Michael Backfisch, 07.05.2024, ZEIT Online

Die EU darf sich von der Charmeoffensive von Chinas Staatschef Xi Jinping nicht täuschen lassen. Europa braucht eine koordinierte Industriepolitik mit ehrgeizigen Zielen.

Schlecht beraten Artikel

Lukas Poths & Hans-Peter Roll, 09.05.2024, Makroskop

Wes Geistes Kind ist die deutsche Wirtschaftspolitik? Seit Jahrzenten wird in der Bundesrepublik strikt nach konservativ-neoklassischen und neoliberalen Maßgaben gehandelt. Eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, wie die Beiräte der Bundesministerien dieses Denken verstetigen.

Wie man das geschlechtsspezifische Lohngefälle beseitigt – Artikel

Lilja Dögg Alfreðsdóttir, 09.05.2024, Project Syndicate

Island verdankt seine Fortschritte bei der Verringerung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles einer jahrzehntelangen Gleichstellungsbewegung und gezielten staatlichen Maßnahmen, darunter bezahlter Mutterschaftsurlaub und staatlich subventionierte Vorschulen. Diese Erfahrung deckt sich eng mit den Erkenntnissen der Wirtschaftsnobelpreisträgerin Claudia Goldin.

UNSERE THEMENSCHWERPUNKTE

Neues Leitmotiv

NEUES LEITMOTIV

Nach ein paar Jahrzehnten allzu naivem Marktglaubens brauchen wir dringend neue Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit – und mehr: ein ganz neues Paradigma als Leitfaden. Wir sammeln alles zu den Leuten und der Community, die sich mit dieser großen Frage beschäftigen, sowie mit der historischen wie heutigen Wirkung von Paradigmen und Narrativen – ob in neuen Beiträgen, Auftritten, Büchern und Veranstaltungen.

Staat
neu denken

STAAT
NEU DENKEN

Jahrzehnte lang galt der Konsens, dass sich der Staat sich aus der Wirtschaft zurückziehen und man die Staatsschulden senken sollte, um den Wohlstand zu fördern. Dies hat jedoch zu chronischen Mängeln in Bildung und Infrastruktur geführt. Neuere Forschung versucht zu erörtern, wann es sinnvoll ist, dass sich der Staat in den Wirtschaftsprozess einmischt, um langanhaltenden Wohlstand zu garantieren und Krisen zu verhindern.

Klima
in Wohlstand
retten

KLIMA
IN WOHLSTAND
RETTEN

Zu Hochzeiten des Glaubens an die Märkte galt als bestes Mittel gegen die Klimakrise, an den Märkten einen CO2-Preis aushandeln zu lassen. Heute ist zunehmend Konsens, dass das nur bedingt funktioniert - und es weit mehr braucht, als nur einen Preis.

Ungleichheit
verringern

UNGLEICHHEIT
VERRINGERN

Das Gefälle zwischen Arm und Reich scheint selbst in einem Land wie Deutschland zunehmend den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gefährden. Um den Trend umzukehren, ist es wichtig, die wirklichen Ursachen des Auseinandergehens von Einkommen und Vermögen zu verstehen.

Finanzwelt
erneuern

FINANZWELT
ERNEUERN

Auch zehn Jahre nach der Finanzkrise scheint eine wirkliche Stabilität des Finanzsystems nicht in Sicht zu sein. Risiken werden periodisch falsch bewertet und führen zu Boom-Bust-Zyklen. Ein stabileres Finanzsystem sollte kurzfristige Spekulationen erschweren, systemische Risiken begrenzen und das Vermögen gerechter verteilen.

Innovation Lab

INNOVATION LAB

Brauchen wir ein ganz neues Verständnis von Wirtschaftswachstum? Was wäre eine reale Alternative? Wie praktikabel sind Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt, wenn es um die Messung von Wohlstand geht? Um diese und andere grundsätzlichere Herausforderungen geht es in dieser Sektion.

Globalisierung
für alle

GLOBALISIERUNG
FÜR ALLE

Nach drei Jahrzehnten schlecht gemanagter Integration ist die Globalisierung durch soziale Unzufriedenheit und den Aufstieg populistischer Kräfte bedroht. Es gilt dringend die negativen Nebeneffekte auf viele Menschen zu beheben - und klarer zu definieren, welche Herausforderungen auf lokaler oder regionaler, und welche über Grenzen hinweg angegangen werden sollten.

Europa
jenseits
der Märkte

EUROPA
JENSEITS
DER MÄRKTE

Das Europa der vergangenen Jahrzehnte wurde stark vom Primat der Wirtschaft und dem Vertrauen in die Heilungskraft der Märkte geprägt. Die Euro-Krise hat dies erschüttert. Seither wird gestritten, wie die Währungsunion vor neuen Paniken besser geschützt werden kann – und wie sich das Auseinanderdriften von Ländern besser verhindern lässt.

Corona-Krise

CORONA-KRISE

Die aktuelle Corona Krise ist mitunter die schwerste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit. ÖkonomInnen arbeiten intensiv an einer Milderung der wirtschaftlichen Folgen durch COVID-19. Es gilt eine zweite große Depression, den Zusammenbruch der Eurozone und das Ende der Globalisierung zu verhindern. Wir sammeln die wichtigsten Beiträge.