ZEITRAUM

Was der Super Tuesday uns über die Ökonomie des Geistes verrät – Artikel (Paywall)
Rana Foroohar, Financial Times, 4.03.2024
Die bevorstehenden US-Vorwahlen werden von Gefühlen und nicht von Fakten bestimmt.

Viele Amerikaner glauben die Wirtschaft ist manipuliert – Artikel (Paywall)
Katherine J. Cramer & Jonathan D. Cohen, New York Times, 21.02.2024
Wenn es eine einzige Erklärung für die Unzufriedenheit der Amerikaner mit der Wirtschaft gibt, dann ist es ein Mangel an finanzieller Sicherheit.

Gibt nichts zu beschönigen: die wirtschaftliche Lage ist mies – Ganzes Interview
Interview mit Jens Südekum, WirtschaftsWoche, 1.03.2024
Der Standort Deutschland leidet, die Wirtschaft schlägt Alarm. Top-Ökonom Jens Südekum warnt: Das Land stehe „vor riesigen wirtschafts- und finanzpolitischen Herausforderungen“. In der Ampel könne es zum Showdown kommen.

Die Tage der Schuldenbremse sind gezählt – Ganzer Artikel
Mark Schieritz, Die Zeit, 6.03.2024
Allen Differenzen zum Trotz sind am Ende selbst CDU und FDP für eine Reform der Haushaltsregeln. Die Frage ist nur, wie viel Schaden angerichtet wird, bis es so weit ist.

Das Argument für einen Europäischen Fonds für öffentliche Güter – Ganzer Artikel
Age Bakker, Roel Beetsma & Marco Buti, Project Syndicate, 4.03.2024
In einem in Kürze erscheinenden Aufsatz schlagen die Autoren die Einrichtung eines 750 Milliarden Dollar schweren EU-Fonds für öffentliche Güter vor, um Finanzierungslücken zwischen wichtigen Bereichen wie erneuerbarer Energie und digitaler Infrastruktur zu überbrücken.

Wie kommen wir aus der Krise? – Streitgespräch (Paywall)
Mark Schieritz & Kolja Rudzio, die ZEIT, 28.02.24

Um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, soll der Staat einzelne Industrien fördern, sagt Robert Habecks Ratgeber Simon Jäger. Nein, der Staat verteilt schon viel zu viele Subventionen, entgegnet Christian Lindners Berater Lars Feld.

Rhein offen für Gespräche über Schuldenbremse – Artikel
Süddeutsche Zeitung, 29.02.24

Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) zeigt sich offen für eine Diskussion über die Schuldenbremse.

Ein Gegengift für das Gift der Polarisierung – Artikel
Ngaire Woods, Project Syndicate, 26.02.24

Politisches Sektierertum, das sich auf die Dämonisierung von Anhängern gegnerischer Parteien konzentriert, ist in den Demokratien der Welt immer mehr verbreitet. Um diesen gefährlichen Trend umzukehren, sollten die politischen Entscheidungsträger ein nachhaltiges und gerechtes Wirtschaftswachstum fördern, gemeinsame öffentliche Räume erhalten und Informationssilos verhindern.

Hat die europäische Aufbau- und Resilienzfazilität ihr Versprechen erfüllt? – Artikel
Lukas Betram & Lydia Korinek, Makronom, 26.02.24

Drei Jahre sind seit dem Start der europäischen Aufbau- und Resilienzfazilität vergangen. In der unmittelbaren Krisenbekämpfung war sie dabei durchaus erfolgreich. Doch es sind weitere Schritte erforderlich, um langfristige Resilienz aufzubauen.

Erklärungen für den Pessimismus der Amerikaner über eine starke Wirtschaft – Artikel
Jeffrey Frankel, Project Syndicate, 22.02.24

Mindestens sechs Gründe wurden angeführt, um die offensichtliche Diskrepanz zwischen den US-Wirtschaftsindikatoren und den öffentlichen Meinungsumfragen zu erklären. Während einige davon eindeutig falsch sind, sind andere – insbesondere die Vorstellung, dass die Wahrnehmungen einfach der Realität hinterherhinken – überzeugend.

Die Erbschaftssteuer als Lackmustest für Liberale – Artikel
Mario Dübel, der Standard, 26.02.24

Gerade große Liberale erhoben in der Vergangenheit radikale Forderungen, um das Versprechen einer auf individueller Leistung beruhenden Gesellschaft zu realisieren.

Das seltsame Ausbleiben von Wählerstimmen für den Erfolg von Bidenomics – Kolumne (Paywall)
Martin Sandbu, Financial Times, 22.02.24

Warum ist es nicht die Wirtschaft, Dummkopf?

Laut dem kürzlich veröffentlichten Mindestlohnbericht 2024 des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) kam es zu Beginn des Jahres 2024 in den meisten EU-Staaten zu einer deutlichen Erhöhung des jeweiligen Mindestlohns. Als begünstigender Faktor wird dabei die im Herbst 2022 verabschiedete Europäische Mindestlohnrichtlinie genannt. Die Bundesrepublik steht bei dieser Entwicklung allerdings als Ausreißer da: die geringe Anhebung des Mindestlohns fällt hier hinter die Preisentwicklung zurück.

In den meisten EU-Staaten kam es zum 1. Januar 2024 zu deutlichen Erhöhungen der Mindestlöhne. Diese reichten trotz anhaltend hoher Inflationsraten in der Mehrzahl der Mitgliedsländer aus, um die Kaufkraft des Mindestlohns zu erhalten oder sogar auszubauen. Begünstigt wurde die Mindestlohndynamik auch durch die im Herbst 2022 verabschiedete Europäische Mindestlohnrichtlinie. Viele Mitgliedsländer streben im Zuge der Umsetzung der EU-Richtlinie an, die dort verankerten Referenzwerte von 60 % des Medianlohns bzw. 50 % des Durchschnittslohns zu erreichen. Anders verlief die Entwicklung in Deutschland: Hier plädierte die Mindestlohnkommission gegen die Stimmen der Gewerkschaften nur für eine geringe Anhebung des Mindestlohns, die hinter die Preisentwicklung zurückfällt.

Hier geht es zum ganzen Bericht.

Europa muss sich fragen: Was passiert, wenn Biden im November gewinnt? – Artikel (Paywall)
Rana Foroohar, Financial Times, 19.02.24

Traditionelle Verbündete der USA denken über eine Antwort auf Trump 2.0 nach, aber sie brauchen auch einen Plan für einen Wahlsieg der Demokraten.

Amerikas Wirtschaft blüht wie lange nicht – Artikel (Paywall)
Winand von Petersdorff, FAZ, 16.02.24

Die Wirtschaftspolitik von Präsident Joe Biden wurde lautstark kritisiert. Nun überrascht das besonders kräftige Wachstum der amerikanischen Wirtschaft viele Ökonomen. Sie hatten eine tiefe Rezession vorhergesagt.

Datencheck Entkräftet „Mär Vom Aufgeblähten Deutschen Staat“ – Unauffällige Entwicklung Im Internationalen Und Historischen Vergleich – Pressemitteilung
IMK Pressemitteilung, 15.02.2024

Anders als bisweilen behauptet, sind die Staats- und Sozialausgaben in Deutschland weder im internationalen noch im historischen Vergleich besonders hoch – und zuletzt auch keineswegs stark gewachsen. Das zeigt eine neue Datenanalyse des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.

KI könnte tatsächlich zum Wiederaufbau der Mittelschicht beitragen – Blogpost
David Autor, NOEMA, 12.02.24

KI muss kein Arbeitsplatzvernichter sein. Sie bietet uns die Möglichkeit, Fachwissen auf eine größere Zahl von Arbeitnehmern auszuweiten.

„Im Westen hält die Brandmauer noch“: Politologe Colin Crouch über Rechtsextremismus – Interview
Michel Hesse, Frankfurter Rundschau, 12.02.2024

Konservatismus steckt in einer Krise. Der Politologe Colin Crouch analysiert Rechtsextremismus und Populismus in Europa – und die richtigen Gegenmittel.

Was war der Kapitalismus? – Artikel
James Livingston, Project Syndicate, 16.02.24

Die Wirtschaftskrise von 2008-09 und die Pandemie von 2020-21 haben einer Marktgesellschaft, die bereits schwankend war, verheerende Schläge versetzt – ausgehöhlt durch die „Finanzialisierung“ oder „Dematerialisierung“ der Vermögenswerte. Und diejenigen, die in der heutigen Wirtschaft an der Spitze stehen, scheinen nicht weniger ausgehöhlt.

Macht Sparen rechts? Und warum? – Blogbeitrag
Stephan Kaufmann, Politische Ökonomie, 10.02.24

Studien belegen, dass Austerität mit einem Erstarken rechter Parteien einhergeht. Stephan Kaufmann gibt einen Überblick zur Studienlage und analysiert die Art und Weise, wie die Ursachen des Rechtstrends erforscht werden. So weit ist der politische Weg nach rechts nicht, wie er schreibt.

Donald Trump hat in Umfragen 11 Punkte Vorsprung vor Joe Biden, wenn es um die Wirtschaft geht – Artikel (Paywall)
Lauren Fedor & Eva Xiao, Financial Times, 11.02.24

FT-Michigan Ross-Umfrage: US-Wähler trauen dem Präsidenten nicht, obwohl sich ihre finanzielle Lage verbessert.

Was, wenn es nicht die Wirtschaft ist, Dummkopf? – Artikel (Paywall)
Rana Foroohar, Financial Times, 05.02.24

Da Bidens angebotsorientierte Wirtschaftspolitik funktioniert, könnten die Präsidentschaftswahlen im November durchaus über soziale Fragen ausgetragen werden.

Dani Rodrik: Industriepolitik richtig machen – Interview (Paywall)
Robert Armstrong & Ethan Wu, Financial Times, 09.02.24

Der Harvard-Ökonom über „die neue Ökonomie der Industriepolitik“, Chinas Subventionen und die Bilanz von Joe Biden.

Die große Ersetzung der Wirtschaft durch den Populismus – Artikel
Antara Haldar, Project Syndicate, 01.02.24

Dutzende von Ländern werden im Jahr 2024 nationale Wahlen abhalten, was viele als eine Art Volksabstimmung über die globale Nachkriegsordnung betrachten. Die wahrscheinliche Ablehnung dieser Ordnung zugunsten populistischer Führer sollte den politischen Entscheidungsträgern als Weckruf dienen, die Botschaft zu beherzigen, dass keine Wirtschaft außerhalb der Gesellschaft existiert, die sie geschaffen hat und aufrechterhält.

Handelsliberalisierung kann Gewerkschaften schwächen und Stimmen für die Linke einbüßen – Artikel
Pedro Ogeda, Emanuel Ornelas, Rodrigo R. Soares, CEPR Blog, 04.02.24

Intuitiv sollte die Handelsliberalisierung die Anziehungskraft linker Parteien erhöhen, die den Schutz der Arbeitnehmer durch protektionistische Maßnahmen anbieten. In dieser Kolumne wird anhand von Belegen aus Brasilien gezeigt, wie die Liberalisierung tatsächlich zu einem Rückgang der Stimmen für die Linke führte, indem die Gewerkschaften, die traditionelle Unterstützungsbasis vieler linker Parteien, untergraben wurden. Diese Veränderungen im Wahlverhalten haben sich als anhaltend erwiesen und verdeutlichen die institutionellen Kanäle, über die sich die Wirtschaftspolitik auf die politische Landschaft auswirken kann.

Wenn das Schattenbankwesen wie eine Ente aussieht . . .  – Meinungsartikel (Paywall)
Leah Downey, Financial Times, 05.02.24

Vielleicht sollte es wie eine reguliert werden? Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Privatkrediten müssen wir ernsthafter über deren Risiken nachdenken.

UNSERE THEMENSCHWERPUNKTE

Neues Leitmotiv

NEUES LEITMOTIV

Nach ein paar Jahrzehnten allzu naivem Marktglaubens brauchen wir dringend neue Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit – und mehr: ein ganz neues Paradigma als Leitfaden. Wir sammeln alles zu den Leuten und der Community, die sich mit dieser großen Frage beschäftigen, sowie mit der historischen wie heutigen Wirkung von Paradigmen und Narrativen – ob in neuen Beiträgen, Auftritten, Büchern und Veranstaltungen.

Staat
neu denken

STAAT
NEU DENKEN

Jahrzehnte lang galt der Konsens, dass sich der Staat sich aus der Wirtschaft zurückziehen und man die Staatsschulden senken sollte, um den Wohlstand zu fördern. Dies hat jedoch zu chronischen Mängeln in Bildung und Infrastruktur geführt. Neuere Forschung versucht zu erörtern, wann es sinnvoll ist, dass sich der Staat in den Wirtschaftsprozess einmischt, um langanhaltenden Wohlstand zu garantieren und Krisen zu verhindern.

Klima
in Wohlstand
retten

KLIMA
IN WOHLSTAND
RETTEN

Zu Hochzeiten des Glaubens an die Märkte galt als bestes Mittel gegen die Klimakrise, an den Märkten einen CO2-Preis aushandeln zu lassen. Heute ist zunehmend Konsens, dass das nur bedingt funktioniert - und es weit mehr braucht, als nur einen Preis.

Ungleichheit
verringern

UNGLEICHHEIT
VERRINGERN

Das Gefälle zwischen Arm und Reich scheint selbst in einem Land wie Deutschland zunehmend den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gefährden. Um den Trend umzukehren, ist es wichtig, die wirklichen Ursachen des Auseinandergehens von Einkommen und Vermögen zu verstehen.

Finanzwelt
erneuern

FINANZWELT
ERNEUERN

Auch zehn Jahre nach der Finanzkrise scheint eine wirkliche Stabilität des Finanzsystems nicht in Sicht zu sein. Risiken werden periodisch falsch bewertet und führen zu Boom-Bust-Zyklen. Ein stabileres Finanzsystem sollte kurzfristige Spekulationen erschweren, systemische Risiken begrenzen und das Vermögen gerechter verteilen.

Innovation Lab

INNOVATION LAB

Brauchen wir ein ganz neues Verständnis von Wirtschaftswachstum? Was wäre eine reale Alternative? Wie praktikabel sind Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt, wenn es um die Messung von Wohlstand geht? Um diese und andere grundsätzlichere Herausforderungen geht es in dieser Sektion.

Globalisierung
für alle

GLOBALISIERUNG
FÜR ALLE

Nach drei Jahrzehnten schlecht gemanagter Integration ist die Globalisierung durch soziale Unzufriedenheit und den Aufstieg populistischer Kräfte bedroht. Es gilt dringend die negativen Nebeneffekte auf viele Menschen zu beheben - und klarer zu definieren, welche Herausforderungen auf lokaler oder regionaler, und welche über Grenzen hinweg angegangen werden sollten.

Europa
jenseits
der Märkte

EUROPA
JENSEITS
DER MÄRKTE

Das Europa der vergangenen Jahrzehnte wurde stark vom Primat der Wirtschaft und dem Vertrauen in die Heilungskraft der Märkte geprägt. Die Euro-Krise hat dies erschüttert. Seither wird gestritten, wie die Währungsunion vor neuen Paniken besser geschützt werden kann – und wie sich das Auseinanderdriften von Ländern besser verhindern lässt.

Corona-Krise

CORONA-KRISE

Die aktuelle Corona Krise ist mitunter die schwerste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit. ÖkonomInnen arbeiten intensiv an einer Milderung der wirtschaftlichen Folgen durch COVID-19. Es gilt eine zweite große Depression, den Zusammenbruch der Eurozone und das Ende der Globalisierung zu verhindern. Wir sammeln die wichtigsten Beiträge.