GLOBALISIERUNG  |  WORKING PAPERS

Was treibt Populismus an? Neue Erkenntnisse und offene Fragen

von Thiemo Fetzer & Robert Gold

VERÖFFENTLICHT

9. OKTOBER 2019

Abstract

Dieses Papier gibt einen Überblick über die aktuelle Forschung zum Aufstieg des Populismus in Europa. Der Schwerpunkt liegt auf den wirtschaftlichen Entwicklungen, die die Wahl populistischer Parteien und Kandidaten begünstigen. Das Papier argumentiert, dass die Gleichzeitigkeit von makroökonomischen Schocks durch die Finanzkrise, die Globalisierung und den technologischen Wandel die Ungleichheit zwischen Qualifikations- und Einkommensgruppen erhöht hat. Dies steigerte die Nachfrage nach populistischer Politik bei denjenigen, die auf der Verliererseite der wirtschaftlichen Entwicklung stehen. Der wahrgenommene Verteilungskonflikt wurde durch die Einwanderungs- und Sparpolitik noch verschärft. Wirtschaftliche Faktoren allein reichen jedoch nicht aus, um den starken Anstieg der Wählerunterstützung für Populisten zu erklären. Zwar spielt auch die Kultur eine Rolle, doch letztlich entscheidet der einzelne Wähler, wen er wählt. Und populistische Parteien sind besonders erfolgreich, wenn es darum geht, Strategien zu entwickeln, um Wähler anzuziehen, die sich über aktuelle und zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen besorgt fühlen.

ZUM THEMA GLOBALISIERUNG

KNOWLEDGE BASE

Nach drei Jahrzehnten schlecht gemanagter Integration ist die Globalisierung durch soziale Unzufriedenheit und den Aufstieg populistischer Kräfte bedroht. Es gilt dringend die negativen Nebeneffekte auf viele Menschen zu beheben - und klarer zu definieren, welche Herausforderungen auf lokaler oder regionaler, und welche über Grenzen hinweg angegangen werden sollten.

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