GLOBALISIERUNG
Dani Rodrik – Warum schürt Globalisierung Populismus?
Ein neues Papier von Dani Rodrik nimmt sich der Verbindung von Globalisierung und Populismus an.
VON
MARC ADAMVERÖFFENTLICHT
17. JULI 2020LESEDAUER
2 MINDer Havard Ökonom Dani Rodrik, ein führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der politischen Ökonomie der Globalisierung, veröffentlichte diese Woche ein neues Arbeitspapier. In seinem Papier präsentiert er ein Modell mit dem er einige ungelöste Fragen über die Verbindung zwischen Globalisierung und Populismus zu beantworten versucht.
Rodrik nimmt sich fünf Fragen an:
- Durch welche Mechanismen schürt Globalisierung Populismus?
- Welche Effekte haben die verschiedenen Facetten von Globalisierung (Handel, Kapitalflüsse und Migration) auf Populismus?
- Warum scheint Globalisierung einen stärkeren Effekt auf die Politik zu haben als beispielsweise technologischer Wandel oder reguläre Konjunkturzyklen?
- Weshalb sind es vor allem ethno-nationalistische PopulistInnen, die hieraus Kapital schlagen?
- Ist es möglich, dass Populismus keine ökonomischen, sondern kulturelle Ursachen hat?
Rodrik identifiziert vier Mechanismen wie sich Globalisierungsschocks auf die Politik auswirken.
- Ein direkter Effekt hervorgerufen durch die ökonomische Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern der Globalisierung, der die Nachfrage nach Anti-Elitarismus und verteilungspolitischen Maßnahmen stärkt (Nachfrageeffekt)
- Ein indirekter Effekt, der die kulturelle Spaltung vergrößert (Nachfrageeffekt)
- Politiker reagieren auf ökonomische Schocks verstärkt durch populistische Politikvorschläge (Angebotseffekt)
- Politiker propagieren bewusst eine Agenda, die die kulturelle Spaltung der Gesellschaft anheizt, um von ökonomischen Problemen abzulenken (Angebotseffekt)
Das komplette Arbeitspapier von Dani Rodrick gibt es auf seiner Webseite – hier.
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