FINANZWELT
On climate, jobs and financial stability: Towards a new mandate for central banks?
Braucht die EZB ein neues Mandat? Diese Frage wurde auf dem VIII. New Paradigm Workshop von Isabel Schnabel, Adam Tooze, Moritz Schularick und Laurence Tubiana diskutiert.
VON
DAVID KÄFFLINGVERÖFFENTLICHT
28. MAI 2021LESEDAUER
1 MIN.Es gab eine Zeit, da schien die Welt für die Währungshüter noch in Ordnung – und vor allem einfach – zu sein. Alle paar Wochen mussten sie entscheiden, ob es angesichts der jüngsten Preisentwicklungen besser wäre, die Leitzinsen um einen Viertelpunkt zu erhöhen – oder nicht. Das war vor langer Zeit. Heute sind Notenbanker immer dann gefragt, wenn Banken in der Krise sind oder Anleger aus Staatsanleihen flüchten. Mehr noch: Sie könnten sogar helfen, das Klima zu retten, gibt EZB-Chefin Christine Lagarde zu. Brauchen die Währungshüter nicht auf der Stelle ein neues Mandat? Diese hochsensible Frage war das Thema von Tag 3 des VIII. New Paradigm Workshop.
EZB-Direktorin Isabel Schnabel hielt eine Keynote zur Frage, inwieweit Zentralbanken gesellschaftliche Verantwortung (mit)tragen können – ohne ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Die ganze Rede können Sie nachlesen hier.
Anschließend warf Adam Tooze die Frage auf, ob die EZB nicht besser mit einem neuen Mandat bedient wäre – weil sie sich um die Stabilität der Finanzmärkte, das Auseinanderdriften der Vermögen oder die Rettung des Klimas kümmern muss. In der von ihm vorgestellten Forumsstudie beschrieb Moritz Schularick, wie sich die Leitbilder und Paradigmen von Zentralbanken ändern können. Beide Studien werden in Kürze auch hier auf der Website veröffentlicht werden. Moderiert wurde die Diskussion von Laurence Tubiana, Professorin für Wirtschaftswissenschaften und CEO der European Climate Foundation.