NEUES LEITMOTIV

Deutschland nach den Krisen

Wie sieht Deutschland nach den aktuellen Jahrhundertkrisen aus? Und was müssen wir wirklich aus den Turbulenzen lernen?

VON

THOMAS FRICKE

VERÖFFENTLICHT

31. JANUAR 2023

LESEDAUER

3 MIN

Gemessen daran, dass wir in Zeiten einer nachwirkenden Jahrhundertpandemie, eines dramatischen Energieschocks und einer Rekordinflation inmitten von Kriegswirren leben, ist eindrucksvoll, wie eigentlich stabil sich die deutsche Wirtschaft gibt. Die Industrie produziert kaum weniger als vorher. Noch bemerkenswerter ist, wie unbeeindruckt im Land trotzdem gerade wieder einmal der nahende Abstieg prophezeit – oder eine Kehrtwende der Wirtschafts- und Finanzpolitik zurück zu einer Angebotspolitik als ultimativ dringlich eingefordert wird. Was denn nun? Wie sieht Deutschland nach den Jahrhundertkrisen aus? Und was müssen wir wirklich aus den Turbulenzen lernen? Welche paradigmatisch neuen Konzepte sind schon jetzt absehbar?

Die Antworten darauf werden wir herauszufinden versuchen – auf unserem nächsten großen New Paradigm Workshop am 8. Mai in Berlin zum Reset der Wirtschaft nach Energiekrise, Inflationsschock und Corona: mit zugesagter Präsenz des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck, von Mariana Mazzucato, von Isabella Weber und von Philip Lane, dem Chefökonomen der EZB. Und dem Versuch, mal wieder Konferenz wie früher zu machen – vor Ort und weniger auf dem Bildschirm.

Was heißt eine durch die Energiekrise beschleunigte Transformation der Industrie? Und wie muss ein belastbares Energiesystem aussehen? Was heißt es für das lange Zeit geopolitisch unbekümmerte Exportmodell, wenn deutsche Unternehmen und Politikerinnen und Politiker künftig doch immer drauf achten müssen, wem sie was verkaufen oder wo sie wie viel verkaufen – um nicht wieder in böser Abhängigkeit wie jetzt von russischem Gas oder chinesischen Teilen aufzuwachen? Und was lernen wir daraus, dass gegen die Schock-Inflation des Jahres 2022 am Ende auch die Regierungen eingeschritten sind – und nicht wie im Lehrbuch nur die Notenbanken mit ihren Leitzinsen: mit Gas- und anderen Preisbremsen oder einem Inflation Reduction Act, der vor allem einen klimapolitischen Schub mit sich bringt?

Termin vormerken – 8. Mai ganztags – Einladung, Agenda und Anmeldelink folgen in den nächsten Tagen.

Wer bis dahin mehr über den Stand der Paradigmenwechsel unserer Zeit erfahren will, kann dies in unserem gerade erschienenen Mapping-Report nachlesen – hier. Oder in der in dieser Woche erschienenen Kurzfassung auf makronom.de – hier. Titel: Die Rückkehr des Staates – Modephänomen oder neues Paradigma?

Ebenfalls zum Vormerken: unser Panel zur Frage, ob der zunehmende Fachkräftemangel eine Chance für Frauen bietet, endlich besser bezahlt zu werden – eine Diskussion mit der Bundesfamilienministerin Lisa Paus und ausgewählten Expertinnen: am 14. März um 18 Uhr (ebenfalls live und in Farbe). Wann und wo? In Kürze hier.

Zum Nachgucken noch ein Tipp: unser New Economy Short Cut mit FT-Kolumnistin Rana Foroohar und dem Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft Holger Görg – zu Ranas Buch und der Frage, ob wir die Globalisierung nicht bewusst zurückschrauben und vieles wieder lokaler organisieren sollten. Im Re-live hier.

Dieser Text stammt aus unserer zweiwöchig erscheinenden Newsletter-Reihe. Zur Anmeldung geht es hier.

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Nach ein paar Jahrzehnten allzu naivem Marktglaubens brauchen wir dringend neue Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit – und mehr: ein ganz neues Paradigma als Leitfaden. Wir sammeln alles zu den Leuten und der Community, die sich mit dieser großen Frage beschäftigen, sowie mit der historischen wie heutigen Wirkung von Paradigmen und Narrativen – ob in neuen Beiträgen, Auftritten, Büchern und Veranstaltungen.

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