GLOBALISIERUNG  |  WORKING PAPERS

Proaktive Regionalpolitik: Wie eine neue Politik zur Vermeidung sozioökonomischer Disruptionen aussehen könnte

von Jens Südekum

VERÖFFENTLICHT

8. DEZEMBER 2022

Abstract

Eine proaktive Regionalpolitik zur Unterstützung lokaler Transformationsprozesse steht heute im Mittelpunkt des Interesses. In diesem Beitrag wird zunächst der große Paradigmenwechsel in der Mainstream-Ökonomie hin zu dieser neu gewonnenen Bedeutung ortsbezogener Politiken diskutiert. Anschließend wird der umfangreichste Fall in Deutschland, der Kohleausstieg, vorgestellt. Meine Analyse legt nahe, dass die drei betroffenen Braunkohlereviere, die ungewöhnliche Beträge zur Strukturförderung erhalten haben, erkennen müssen, dass sie Vorbildcharakter haben. Eine erste Einschätzung lässt jedoch vermuten, dass die Mittel überwiegend in eher konventionelle Ausgabenkategorien fließen werden. Es gibt kaum Anhaltspunkte für „Moonshot-Projekte“ oder innovative neue Wege, die nur diese Regionen ausprobieren könnten – angesichts der einzigartigen Umstände, in denen sie sich befinden. Damit wird die Chance verpasst, zu erproben, wie proaktive Regionalpolitik ihr volles Potenzial ausschöpfen könnte.

 

ZUM THEMA GLOBALISIERUNG

KNOWLEDGE BASE

Nach drei Jahrzehnten schlecht gemanagter Integration ist die Globalisierung durch soziale Unzufriedenheit und den Aufstieg populistischer Kräfte bedroht. Es gilt dringend die negativen Nebeneffekte auf viele Menschen zu beheben - und klarer zu definieren, welche Herausforderungen auf lokaler oder regionaler, und welche über Grenzen hinweg angegangen werden sollten.

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