DER STAAT

Akteure jenseits der Regierung - Francesca Bria & Christian Kastrop im Gespräch

Welche verschiedenen Formen kollektiven Handelns jenseits der Regierung gibt es? Darüber diskutierten Francesca Bria und Christian Kastrop beim X New Paradigm Workshop.

VON

DAVID KLÄFFLING

VERÖFFENTLICHT

10. JUNI 2022

LESEDAUER

3 MIN

Welche verschiedenen Formen kollektiven Handelns jenseits der Regierung gibt es? Wie hängen Digitalisierung und Demokratie zusammen? Welches Potenzial haben die digitalen Technologien für die Verbesserung der Lebensqualität und der Bürgerbeteiligung? Diese Fragen wurden in einem Gespräch zwischen Francesca Bria und Christian Kastrop im Rahmen des X New Paradigm Workshop diskutiert. Moderiert wurde die Sitzung von Georg Diez.

Francesca Bria wies darauf hin, wie wichtig ein klares drittes Modell für die EU neben den USA und China sei. Während das US-amerikanische System als Big-Tech- oder Überwachungskapitalismus beschrieben werden könnte und China ein Big-State Modell verfolgt, sollte sich Europa auf etwas konzentrieren, das sie als Big-Democracy Modell bezeichnete. Der Schlüssel dazu sei die Wiederbelebung der Demokratie durch neue digitale Formen der demokratischen Partizipation. Da die Menschen weder Big Business noch Big State trauen, ist dies laut Bria der einzige Weg, um den Menschen die Macht zurückzugeben und ihr Vertrauen in die Demokratie zurückzugewinnen.

Christian Kastrop betonte, dass die Digitalisierung auch Gefahren mit sich bringe, wie Echokammern oder Datenschutzprobleme. Er äußerte sich besorgt über die Entwicklungsgeschwindigkeit der digitalen Technologien, mit der Politik und Regulierung nicht Schritt halten können. Europa sollte nicht zulassen, dass sich digitale Technologien ungehindert entwickeln und erst im Nachhinein regulieren, sondern eine vorausschauende Regulierung sei notwendig. Bei der Regulierung des digitalen Wandels sei eine ganzheitliche Sicht der Dinge erforderlich, um die Vertrauenslücke zwischen den Menschen und der Demokratie zu schließen.

Die ganze Diskussion als Re-Live

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Jahrzehnte lang galt der Konsens, dass sich der Staat sich aus der Wirtschaft zurückziehen und man die Staatsschulden senken sollte, um den Wohlstand zu fördern. Dies hat jedoch zu chronischen Mängeln in Bildung und Infrastruktur geführt. Neuere Forschung versucht zu erörtern, wann es sinnvoll ist, dass sich der Staat in den Wirtschaftsprozess einmischt, um langanhaltenden Wohlstand zu garantieren und Krisen zu verhindern.

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