UNGLEICHHEIT

Veranstaltung: Verkleinert der Fachkräftemangel den Gender Pay Gap?

Ist jetzt die Stunde der Frauen, die Lohnlücke zu schließen?

VON

THOMAS FRICKE

VERÖFFENTLICHT

28. FEBRUAR 2023

LESEDAUER

2 MIN

Es gibt ja eine Menge Fehlentwicklungen, die auf marktliberale Experimente der vergangenen Jahrzehnte zurückzuführen sind – vom Auseinanderdriften zwischen Reich und Arm bis zu einer entglittenen Globalisierung. Dass Frauen immer noch schlechter bezahlt werden, scheint auf den ersten Blick nicht dazuzuzählen. Zumindest zählen alte Rollenbilder nicht zu dem, was marktliberale Modelle vorgeben. Marktliberale Ökonomen würden immer gut finden, wenn mehr Frauen bezahlt arbeiten. Und: Wer leistet und produktiv ist, soll auch belohnt werden – egal, welchen Geschlechts.

Dass es um die Gleichbezahlung nach ein paar Jahrzehnten des Markt-Leitbilds immer noch nicht so gut bestellt ist – und Frauen bei uns im Schnitt immer noch fast 20 Prozent weniger Geld für ihre Arbeit bekommen, dürfte dennoch auch mit dieser Epoche zu tun haben. Ein Großteil des Gefälles heute hat danach damit zu tun, dass Frauen viel mehr auch in Teilzeit arbeiten, oft in jenem Niedriglohnsektor, wo die Stundenlöhne per se geringer sind – und den es erst seit den Hochzeiten des Dogmas von den wunderbar deregulierten Arbeitsmärkten gibt. Mal abgesehen davon, dass eine Menge Arbeit, die Frauen machen, am Markt nicht bezahlt wird.

Wirkt dafür wenigstens jetzt der Markt zugunsten von Frauen, wo doch zunehmend Fachkräfte fehlen – und die Verhandlungsmacht der Beschäftigten größer wird? Ist jetzt die Stunde der Frauen, die Lohnlücke zu schließen? Durch die unsichtbare Hand des Marktes sozusagen? Die These hat kürzlich die Autorin und Demografie-Expertin Margaret Heckel aufgestellt. Oder stecken hinter dem Ungleichbezahlung doch noch einige andere strukturelle Gründe und alte Rollenbilder? Das werden wir in Kürze unter anderem mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus besprechen – auf unserem Panel zum Gender-Pay-Gap am 14. März in Berlin. Live und in Präsenz. Auf dem Panel neben der Ministerin und der Autorin: DIW-Gender-Forscherin Katharina Wrohlich, die Aufsichtsrätin Susanne Menne und die Journalistin Sabine Rennefanz.

Zur Anmeldung geht es hier.  

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Das Gefälle zwischen Arm und Reich scheint selbst in einem Land wie Deutschland zunehmend den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gefährden. Um den Trend umzukehren, ist es wichtig, die wirklichen Ursachen des Auseinandergehens von Einkommen und Vermögen zu verstehen.

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