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der New-Economy-Ticker
Aktuelle Nachrichten, Debatten, Vorschläge und Entwicklungen zum neuen ökonomischen Denken auf einen Blick.
Veröffentlichung des Berichts am Donnerstag, 11. März um 8:00 AM EST (13:00 GMT).
In dem Bericht fordert die INET-Kommission für globale Wirtschaftstransformation die Industrieländer auf, als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie und die Wirtschaftskrise Impfstoffgerechtigkeit, Schuldenerlass und fiskalische Kapazitäten für den globalen Süden zu gewährleisten. Registrieren Sie sich hier für die Pressekonferenz mit Joseph Stiglitz (Co-Vorsitzender der CGET), INET-Präsident Rob Johnson und den Kommissaren Jayati Ghosh, Rohinton P. Medhora und Michael Spence.
In einem aktuellen Beitrag für INET sagt Claudia Sahm, dass der Kongress davon absehen sollte, den unbegründeten Ängsten der „Inflationsfalken“ zu folgen, da dies dazu führen würde, zu wenig zu tun – und die katastrophalen Folgen einer zaghaften politischen Reaktion, wie die der Großen Rezession, sind nur allzu anschaulich und liefern einen triftigen Grund, dieses Risiko nicht mehr einzugehen.
Die Risiken, dass ein unzureichendes Hilfspaket Millionen amerikanischer Familien im Stich lässt, die Ungleichheit vergrößert und die Erholung unnötig in die Länge zieht, sind zu hoch, und umgekehrt sind die Aussichten auf eine Überhitzung der Wirtschaft zu gering, um das Risiko zu rechtfertigen, einen großen Teil der Bevölkerung unter den Folgen der pandemiegetriebenen Krise leiden zu lassen.
Hier der Aufsatz, in dem die Autorin die wichtigsten Punkte der Debatte um das Thema durchgeht und beweist, dass der Kongress in der Tat solide Gründe für eine große Politik hat.
Moderiert wurde die Diskussion über die globalen Herausforderungen von Zanny Minton Beddoes, Chefredakteur vom Economist.
Was passiert mit Menschen wenn die Wirtschaft und die Gesellschaft nach den Prinzipien des freien Marktes organisiert und staatliche Interventionen in die Wirtschaft minimiert werden? Dieser Frage geht Prof. Dr. Julia Becker von der Universität Osnabrück in Kooperation mit der University of Queensland, (Australien) in einer neuen Studie dem Titel „Neoliberalism can reduce well-being by promoting a sense of social disconnection, competition and loneliness“ nach. Über die Studie wurde u.a. in der Süddeutschen Zeitung (3.2.2021) berichtet. Die AutorInnen untersuchen, inwieweit der Neoliberalismus das individuelle Einsamkeitsempfinden beeinflusst. Unter Neoliberalismus versteht man die Idee, dass Fortschritt am besten durch individuelle Verantwortlichkeiten und Wettbewerbsfreiheit erzielt werden kann.
Fazit der Studien: Einsamkeit und psychische Gesundheit entstehen nicht in einem luftleeren Raum, sondern sind vom gesellschaftlichen Klima abhängig. Der neoliberale Gedanke des freien Wettbewerbs und individueller Verantwortlichkeit kann dazu führen, dass sich Menschen mehr in Konkurrenz zu anderen sehen, sich weniger von ihren sozialen Gruppen und Netzwerken unterstützt fühlen, was wiederum zu vermehrter Einsamkeit und schlechterer psychischer Gesundheit führt.
Becker, J.C., Hartwich, L., & Haslam, S.A. (in press). Neoliberalism can reduce well-being by promoting a sense of social disconnection, competition and loneliness. British Journal of Social Psychology.
Link: https://bpspsychub.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/bjso.12438
„Die Welle der spekulativen Investitionen in die GameStop-Aktie ist nur ein Beispiel dafür, wie die US-Märkte derzeit vom ‚Wahnsinn der Massen‘ erfasst werden“, schreibt der Journalist John Cassidy im New Yorker und erinnert uns daran, wie überholt das alte Paradigma vom Glauben an die Hypereffizienz der Finanzmärkte eigentlich ist.
Stattdessen sollten wir einen tieferen Blick auf die Theorien von Hyman Minsky und Charles Kindleberger werfen, um solche Phänomene wie den derzeitigen überschwänglichen Aktienboom zu verstehen und eventuell zu bändigen. Cassidy jedenfalls schlägt vor, dass die US Zentralbank handeln sollte, zum Beispiel indem sie Margenanforderungen bei den Händlern von Aktien einführt.