NEUES LEITMOTIV

Newsletter: Trump&Co: Ursachenforschung auf dem Berlin Summit vom 27.-29. Mai - Anmeldung läuft

Aus unserer Forum New Economy Newsletter Reihe.

VON

THOMAS FRICKE

VERÖFFENTLICHT

3. MAI 2024

LESEDAUER

3 MIN

Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen, 

kein Zweifel, in den vergangenen Jahrzehnten sind Reich und Arm in den großen Industrieländern teils drastisch auseinandergegangen. Kein Zweifel auch, dass die Konzentration des Reichtums auf sehr Wenige atemberaubende Ausmaße angenommen hat. Und dass das in vieler Hinsicht wirtschaftlich Probleme bereitet – weil Vermögen nicht effizient verteilt sind oder Reiche über Steuerersparnisse oft kaum noch zum Gemeinwohl beitragen. Weniger sicher ist, ob der Reichtum der Wenigen als Grund dafür taugt, Unmut und Populismus zu erklären.

Ungleichheit ist für viele ein „sexy topic“, sagte Teresa Ghilarducci von der New Yorker New School diese Woche in unserem New Economy Short Cut. Das Problem sei, dass die Leute Reiche in der Regel gar nicht unsympathisch finden, wie es Pranab Bardhan in seinem neuen Buch feststelle. Weil sie selber gerne reich wären. Außerdem bekommen sie von den Reichen ihre Jobs. Was die Leute viel mehr störe, so Teresa, sei, wie sie sich selber positionieren – und ob es ihnen heute schlechter gehe als vorher; schlechter als anderen, die vorher gleichgestellt waren. Was erkläre, warum im Rust Belt 2016 so viele zu Trump gewechselt seien – obwohl das Niveau der Einkommen dort selbst nach dem großen China-Schock noch höher gelegen habe als im Rest Amerikas. Für Unmut sorgten Unsicherheit und der relative Abstieg der Menschen – mehr als die Ungleichheit per se.

Den gesamten Short-Cut können Sie im Re-live hier nach-sehen – mit Teresa Ghilarducci (New School for Social Research), Katherine Cramer (University of Wisconsin-Madison) und Jonathan Cohen (American Academy of Arts & Sciences).

*

Womit wir bei einer der großen Fragen wären, denen die weltweit führenden Denker und Denkerinnen bei unserem Berlin Summit – Winning back the people – vom 27. bis 29. Mai nachgehen werden: ob 2024 der nächste Schub an Populismus droht – in Europa wie in den USA. Dazu diskutieren unter anderen DIW-Präsident Marcel Fratzscher, Mark Blyth von der Brown University und Populismus-Forscherin Catherine Fieschi, ebenso wie MIT-Ökonom und Habeck-Chefberater Simon Jäger.

Zu den bestätigten Rednern und Rednerinnen des Summits zählen am 29. Mai zudem: Adam Tooze, Branko Milanoviç, Daniela Schwarzer, Paul De Grauwe und viele andere. Die Agenda finden Sie hier.

Bei Interesse lassen Sie uns hier wissen, ob Sie am 29. Mai am öffentlichen Teil der Veranstaltung am Rande Berlins teilnehmen möchten, zu dem auch ein Marktplatz neuer ökonomischer Ideen gehört. Das Pre-Opening-Panel gibt es mit Harold James, Joe Kaeser und Lisa Paus bereits am 27. Mai in Berlin-Mitte.

Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, bitten wir um Verständnis, dass nur von uns bestätigte Anmeldungen gelten.

Ein schönes Wochenende,

Thomas Fricke

Dieser Text stammt aus unserer zweiwöchig erscheinenden Newsletter-Reihe. Zur Anmeldung geht es hier.

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