FINANZWELT  |  WORKING PAPERS

Versagen und Reformbedarf der deutschen Finanzaufsicht

von Martin Hellwig & Gerhard Schick

VERÖFFENTLICHT

13. JANUAR 2022

Abstract

Die deutsche Finanzaufsicht wurde nach der Finanzkrise 2008 keiner umfassenden Reform unterzogen, obwohl ihre Fehler im Vorfeld der Finanzkrise offenkundig waren und die Bankenrettungen den Steuerzahler über 80 Milliarden Euro kosteten. Auch spätere Skandale haben keine wesentlichen Reformen veranlasst. Auch die Reaktion auf den Wirecard-Skandal war nicht ausreichend Wir skizzieren Fehlentwicklungen und Aufsichtsversagen dieser zwei Jahrzehnte und führen diese auf die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie das Selbstverständnis und die Arbeitsweise der Aufsicht zurück. Rahmenbedingungen, Arbeitsweise und Selbstverständnis müssen grundlegend reformiert werden. Dazu legen wir verschiedene Vorschläge vor, für größere Unabhängigkeit und Transparenz, für bessere Durchsetzungsmöglichkeiten und für mehr Professionalität.

ZUM THEMA FINANZWELT

KNOWLEDGE BASE

Auch zehn Jahre nach der Finanzkrise scheint eine wirkliche Stabilität des Finanzsystems nicht in Sicht zu sein. Risiken werden periodisch falsch bewertet und führen zu Boom-Bust-Zyklen. Ein stabileres Finanzsystem sollte kurzfristige Spekulationen erschweren, systemische Risiken begrenzen und das Vermögen gerechter verteilen.

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