NEUES LEITMOTIV

Washington consensus 2.0?

Der Washingtoner Konsens war lange Zeit das Symbol des Marktliberalismus. Jetzt könnte es einen "neuen Washington Consensus" geben, schreibt Martin Sandbu von der Financial Times. Er stützt sich dabei auf die jüngsten Äußerungen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank im Rahmen ihrer traditionellen Frühjahrstagungen.

VON

DAVID KLÄFFLING

VERÖFFENTLICHT

12. APRIL 2021

LESEDAUER

1 MIN

Während vor 30 Jahren sowohl der IWF als auch die Weltbank prominente Verfechter einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftspolitik und Haushaltsdisziplin waren, scheint sich die Agenda dieser Institutionen heute drastisch verändert zu haben. Martin Sandbu beschreibt diesen Wandel als eine „Bekehrung, die Saulus von Tarsus in den Schatten stellen könnte“.

Die Ökonomen der multilateralen Institutionen sehen nicht nur die massiven Defizitausgaben der reichen Länder im Zusammenhang mit den pandemiebedingten Rettungspaketen gelassen, sondern befürworten auch Ausgaben für Bildung oder Umverteilungsmaßnahmen. Der Internationale Währungsfonds hat beispielsweise eine „Solidaritäts“-Steuer für Großverdiener und sehr profitable Unternehmen vorgeschlagen, um angesichts der Pandemie den sozialen Zusammenhalt zu stärken.

"Neuer Konsens: Viel Geld für die öffentliche Gesundheit ausgeben. Bei der fiskalischen Austerität, die lange Zeit im Mittelpunkt der IWF-Rezepte stand, geht es nicht mehr darum, die öffentlichen Ausgaben einzudämmen, sondern darum, einen Gegenwert für das Geld zu erhalten - und mehr auszugeben, wo dieser Wert zu finden ist."
Martin Sandbu

Den gesamten Artikel gibt es hier.

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