KLIMA

Tom Krebs über einen Inflation Reduction Act für Europa

Wie sollte eine moderne Klimapolitik aussehen? Warum der US Inflation Reduction Act ein gutes Beispiel sein könnte.

VON

DAVID KLÄFFLING

VERÖFFENTLICHT

13. JANUAR 2023

LESEDAUER

2 MIN

Traditionelle Klimapolitik stützt sich zumeist auf marktorientierte Maßnahmen, in deren Mittelpunkt ein CO2-Preis und die nachträgliche Entschädigung der so genannten „Verlierer“ des Klimawandels stehen. Wie Tom Krebs in einem kürzlich veröffentlichten New Economy Working Paper argumentiert, ist dieser marktliberale Ansatz fehlerhaft, da er Transaktionskosten der Transformation und Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt vernachlässigt.

Eine moderne Klimapolitik berücksichtigt diese Mängel und basiert laut Krebs auf der Idee einer vorausschauenden Regierung, die arbeitnehmerfreundliche, grüne Institutionen schafft und eine grüne Industriepolitik einsetzt, um Haushalte und Unternehmen im Transformationsprozess zu unterstützen. Er nennt den US Inflation Reduction Act (IRA) als ein Beispiel, in dem moderne Klimapolitik bis zu einem gewissen Grad umgesetzt wurde. Genauer gesagt enthält der IRA mehrere Elemente einer gelungenen Industriepolitik, während eine institutionalisierte arbeitnehmerfreundliche Klimaagenda fehlt.

Wie Krebs in einem kürzlich erschienenen Artikel argumentiert, sollte sich Europa die IRA und ihre arbeitnehmerfreundliche Ausrichtung zu eigen machen, da der zielgerichtete, regierungszentrierte Ansatz des amerikanischen Plans weitaus glaubwürdiger ist als der marktorientierte Ansatz, der die aktuelle grüne Agenda der EU leitet.

Zum Artikel geht es hier und das vollständige Working Paper gibt es hier.

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Zu Hochzeiten des Glaubens an die Märkte galt als bestes Mittel gegen die Klimakrise, an den Märkten einen CO2-Preis aushandeln zu lassen. Heute ist zunehmend Konsens, dass das nur bedingt funktioniert - und es weit mehr braucht, als nur einen Preis.

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