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Jenseits von Trump - das Video zur Berlin Declaration

Mit der Wahl von Donald Trump scheint auch der Versuch gescheitert, die Menschen über Programme wie den IRA zurückzugewinnen. Dabei ändert das an der Grunddiagnose nichts – das Video zur Berlin Declaration.

VERÖFFENTLICHT

1. NOVEMBER 2024

Erfolg gibt Recht, heißt es – und in der aufgeregten Medienwelt mit ihren Herdentrieben umso mehr. Was das heißt, werden wir in ein paar Tagen erleben. Selbst wenn wahlweise Kamala Harris oder Donald Trump nur um einen Hauch vorn liegen, wird das Ergebnis im Nu als Bestätigung für das interpretiert werden, wofür er oder sie jeweils stehen (außer natürlich für Donald Trump und seine verbittertsten Anhänger, die in ohnehin immer Erfolg und Recht haben).

Gewinnt Kamala Harris um eben diesen Hauch, spricht viel dafür, dass in der Wahrnehmung Inflation Reduction Act (IRA), massive Investitionen und Subventionen in Erneuerbare Energien, Infrastruktur und anderes rasch zu Erfolgsformeln gedeutet werden – nicht nur für Amerika, sondern auch für andere Länder, in denen Populisten mit einfachen Antworten kommen. Liegt Trump um den Hauch vorn, wird mit Sicherheit diagnostiziert, dass genau das, was auch mal als Bidenomics gehandelt wurde, eben doch nicht taugt. „The winner takes it all“, wie der Amerikaner sagt.

Dabei spricht wenig dafür, dass nächsten Mittwoch, am Tag nach der US-Wahl, jene Grunddiagnose plötzlich mehr oder weniger richtig ist, wonach vor allem dort Populisten Zulauf haben, wo es wirtschaftliche Umbrüche gab – und die Leute einen Verlust an Kontrolle spüren. Was ja zu dem Schluss führt, dass es lohnen müsste, in solche Regionen zu investieren, bevor sie abstürzen. So wie das Joe Biden und seine Leute mit dem IRA versucht haben. Dem Befund und der Empfehlung haben dieses Frühjahr auch Dutzende weltweit führende Experten und Expertinnen beim Berlin Summit zugestimmt – und wie es zu der Berlin Declaration kam, ist jetzt auch in einem neuen exklusiven Sieben-Minuten-Video des Forums zu sehen.

 

Dass all das nicht auf Anhieb wirken würde, deutete sich schon damals an – weil große Investitionen eben doch auch Zeit brauchen, um bei den Menschen anzukommen. Und weil ein Inflationsschock dazwischenkam, der den gefühlten Kontrollverlust noch einmal verstärkt hat. Eine großartige Analyse dazu ist gerade im New Yorker zu lesen (und zu hören) – unter dem Titel: „Bidenomics is starting to transform America. Why has no one noticed“.

Wobei, wer weiß: Vielleicht reicht der Effekt von IRA und anderem in entscheidenden Regionen ja auch am Dienstag schon, um Kamala Harris den Hauch zu bringen. Das wird Forum-Fellow Robert Gold anhand des tatsächlichen Wahlverhaltens gerade in den Swing States in den Tagen danach auswerten – und bei unserem Symposium am 19. November vorstellen.

All das wird womöglich helfen, um im nahenden Deutungs-Getose bei und nach der Wahl den Blick dafür zu behalten, was aus dem wirklich zu lernen ist, was die Wahlen ergeben werden.

Übrigens ist das Forum New Economy gestern vor fünf Jahren gestartet. Auch darauf werden wir am 19. November anstoßen. Egal, wer dann in den USA gewählt ist (oder nicht).

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