Quick & New –
der New-Economy-Ticker
Aktuelle Nachrichten, Debatten, Vorschläge und Entwicklungen zum neuen ökonomischen Denken auf einen Blick.
Was eine missionsgeleitete Politik bedeutet – Artikel
Mariana Mazzucato & Rainer Kattel, 07.05.2024, Project Syndicate
Ein missionsgeleitetes Regieren, das sich auf ein historisch fundiertes Verständnis dessen stützt, was die politischen Entscheidungsträger für das Gemeinwohl tun können, ist in der heutigen Welt von entscheidender Bedeutung. Sie muss zwar nicht einem festen Weg folgen, erfordert aber grundlegende Änderungen langjähriger Prozesse und Annahmen.
Bidens unvollständige Industriepolitik – Artikel
Mariana Mazzucato & Sarah Doyle, 06.05.2024, Foreign Affairs
Wie man den Aufbau einer Wirtschaft vollendet, die für alle funktioniert.
Die Gefahr der Puderzuckerrhetorik – Artikel
Michael Backfisch, 07.05.2024, ZEIT Online
Die EU darf sich von der Charmeoffensive von Chinas Staatschef Xi Jinping nicht täuschen lassen. Europa braucht eine koordinierte Industriepolitik mit ehrgeizigen Zielen.
Schlecht beraten – Artikel
Lukas Poths & Hans-Peter Roll, 09.05.2024, Makroskop
Wes Geistes Kind ist die deutsche Wirtschaftspolitik? Seit Jahrzenten wird in der Bundesrepublik strikt nach konservativ-neoklassischen und neoliberalen Maßgaben gehandelt. Eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, wie die Beiräte der Bundesministerien dieses Denken verstetigen.
Wie man das geschlechtsspezifische Lohngefälle beseitigt – Artikel
Lilja Dögg Alfreðsdóttir, 09.05.2024, Project Syndicate
Island verdankt seine Fortschritte bei der Verringerung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles einer jahrzehntelangen Gleichstellungsbewegung und gezielten staatlichen Maßnahmen, darunter bezahlter Mutterschaftsurlaub und staatlich subventionierte Vorschulen. Diese Erfahrung deckt sich eng mit den Erkenntnissen der Wirtschaftsnobelpreisträgerin Claudia Goldin.
Wie man gute von schlechter Industriepolitik unterscheiden kann – Article
Gillian Tett, Financial Times, 02.05.2024
Die Erfahrung zeigt, dass es am besten ist, die Ausfuhren zu fördern, anstatt die Einfuhren mit Zöllen zu belegen.
Globale Wahlen im Schatten des Neoliberalismus – Article
Joe Stiglitz, Project Syndicate, 01.05.2024
Während Skandale, Kulturkriege und Bedrohungen der Demokratie die Schlagzeilen beherrschen, geht es bei den wichtigsten Themen in diesem Superwahljahr letztlich um die Wirtschaftspolitik. Schließlich ist der Aufstieg des antidemokratischen populistischen Autoritarismus selbst das Erbe einer verfehlten Wirtschaftsideologie.
Globale Steuerkooperation zu Ende denken – Artikel
José Antonio Ocampo, Project Syndicate, 29.04.2024
Angesichts der vielen Schlupflöcher und Möglichkeiten zur Steuerarbitrage in der heutigen globalen Wirtschaft ist eine viel engere internationale Zusammenarbeit erforderlich, um sicherzustellen, dass multinationale Unternehmen und die reichsten Menschen der Welt ihren gerechten Anteil zahlen. Entsprechende Verhandlungen sind bereits im Gange, aber die Industrieländer müssen mit an Bord kommen.
Das Weiße Haus weiß, dass der globale Süden nicht unrecht hat – Article
Financial Times, Rana Foroohar, 23.04.2024
Rich countries espouse active industrial policy at home while continuing to impose outdated policies abroad.
Trau dich mehr Marktwirtschaft, liebes Deutschland – Artikel
Stefan Kolev und Max Krahé, Die Zeit, 27.04.2024
Nur mit einer neuen Angebotspolitik kann Deutschland aus der Krise kommen. Für den Neustart sind diese drei Reformen wichtig – und sogar für die Ampel machbar.
Ministers of Germany, Brazil, South Africa and Spain: why we need a global tax on billionaires – Artikel
Svenja Schulze, Fernando Haddad, Enoch Godongwana, María Jesús Montero und Carlos Cuerpo, The Guardian, 25.04.2024
Finanzchefs sagen, höhere Steuern für Superreiche seien der Schlüssel zur Bekämpfung der globalen Ungleichheit und der Klimakrise.
What the Upper-Middle-Class Left Doesn’t Get About Inflation – Artikel
Michael Powell, The Atlantic, 14.04.2024
Liberale Politiker und Ökonomen scheinen die alltäglichen Schäden steigender Kosten nicht zu erkennen.
Freedom for the Wolves – Artikel
Joe Stiglitz, The Atlantic, 22.04.2024
Die neoliberale Orthodoxie geht davon aus, dass die wirtschaftliche Freiheit die Grundlage für alles andere ist. Diese Orthodoxie, so ein Wirtschaftsnobelpreisträger, ist nicht nur falsch, sie verschlingt sich selbst.
The West’s New Infrastructure Imperative – Artikel
Diane Coyle, Project Syndicate, 19.04.2024
Eine düstere Zukunft erwartet jede Gesellschaft, die ihre Infrastruktur verfallen lässt und zu wenig in neue Bedürfnisse investiert. Doch während im Westen die Diskussion über die Ausweitung der Infrastruktur immer lauter wird, gibt es Hoffnungsschimmer, dass diese Länder endlich die Notwendigkeit erkennen, mehr in öffentliche Güter und Dienstleistungen zu investieren.
History Already Tells Us the Future of AI – Artikel
Daron Acemoglu & Simon Johnson, Project Syndicate, 23.04.2024
David Ricardo, einer der Begründer der modernen Wirtschaftswissenschaften zu Beginn des 19. Jahrhunderts, wusste, dass Maschinen nicht unbedingt gut oder schlecht sind. Seine Erkenntnis, dass es nur davon abhängt, wie wir sie einsetzen und wer diese Entscheidungen trifft, ob sie Arbeitsplätze vernichten oder schaffen, könnte heute nicht aktueller sein.
Power, productivity and how our system works – Artikel
Rana Foroohar, Financial Times, 22.04.2024
Was wäre, wenn das Produktivitätsgefälle in Wirklichkeit darauf zurückzuführen ist, wie große Unternehmen ihre wirtschaftliche und politische Macht nutzen?
Mario Draghi: Radical Change—Is What Is Needed – Ganze Rede
Groupe d’études géopolitiques, 16.04.2024
In seiner Rede auf der hochrangigen Konferenz über die europäische Säule sozialer Rechte in Brüssel reflektierte Mario Draghi kritisch über die Politik und das Versagen der EZB in der Vergangenheit.
America’s Manufacturing Renaissance Will Create Few Good Jobs – Artikel (Paywall)
Project Syndicate, Dani Rodrik, 16.04.2024
Die jüngsten Erfahrungen vieler Länder zeigen, dass die Förderung der Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe einer Jagd nach einem sich schnell entfernenden Ziel gleichkommt. Automatisierung und qualifikationsorientierte Technologie haben es äußerst unwahrscheinlich gemacht, dass das verarbeitende Gewerbe die Arbeitskräfte absorbieren kann, die es einst war, was bedeutet, dass die Zukunft der „guten Arbeitsplätze“ im Dienstleistungssektor liegen muss.
Neoliberalismus – Ganzer Artikel
Mark Schieritz, die ZEIT, 17.04.2024
Nach der Weltfinanzkrise sollte der Kapitalismus netter, sanfter und sympathischer werden – nun sprechen die Spitzenvertreter der Ampel von „Wirtschaftswende“ und „längeren Arbeitszeiten“. Kommt mit dem Vokabular der Marktgläubigen zurück, was SPD und Grüne jahrelang bekämpft haben?
Vermögensungleichheit in Deutschland wächst – zum Artikel
Die ZEIT, 15.04.2024
Hohe Preis- und Zinssteigerungen treffen besonders ärmere Haushalte. Daher werden laut Bundesbank seit Ende 2022 die Unterschiede zwischen Arm und Reich wieder größer.
Soziale Desintegration: Nährboden für Rechtsextremismus – zum Blog
Johanna Ritter, sozialpolitikblog-Gespräch, 11.04.2024
Über die komplexen Zusammenhänge zwischen Anerkennungsverlust, Arbeitswelt und dem Aufstieg des Rechtsextremismus spricht Bettina Kohlrausch, Direktorin des WSI, im Interview.
Die jüngste politische Einigung zwischen dem Rat und dem Europäischen Parlament hat neue Referenzwerte für Schulden und Defizite eingeführt, die jährliche Senkungen erfordern.
Eine Studie von NEF und ETUC hat die Haushaltsregeln mit den geschätzten Lücken bei den Sozial- und Umweltinvestitionen verglichen und festgestellt, dass unter den neuen Regeln nur Dänemark, Schweden und Irland ihren Investitionsbedarf angemessen finanzieren können. Selbst wenn die Zuschüsse aus der Konjunktur- und Resilienzfazilität über 2026 hinaus verlängert würden, wören mit Kroatien und Litauen nur zwei zusätzliche Mitgliedsstaaten in der Lage, die Mindestanforderungen für Sozial- und Umweltinvestitionen zu erfüllen. Damit alle Mitgliedstaaten ihren Verpflichtungen zu öffentlichen Investitionen in diesen Bereichen nachkommen können, wären zusätzliche 300-420 Mrd. EUR pro Jahr (entsprechend 2,1-2,9% des BIP der EU) erforderlich.