ZEITRAUM

Die beiden Politikwissenschaftler untersuchen, welche Effekte die Senkung der Spitzensteuersätze in OECD-Staaten von durchschnittlich 60 % in den 1980ern und 40 % gehabt hat. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass keine signifikanten Wachstumseffekte mit den Steuersenkungen einhergingen. Dafür erhöhten sie substanziell die Ungleichheit. Zur Studie geht es hier.

Wann?
16.05.22 18 Uhr

Wo?
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Bei der Veranstaltung geht es unter anderem um folgende Fragen:

Welche wirtschaftlichen Folgen hätte ein Energieembargo gegen Russland? Diese Frage wird öffentlich kontrovers diskutiert. Bundeskanzler Scholz möchte sich dabei nicht auf abstrakte mathematische Modelle verlassen, andere haben mehr Vertrauen in wissenschaftliche Berechnungen. Wie verlässlich können ökonomische Modelle die wirtschaftliche Folgen eines Energieembargos in Deutschland abbilden? Welche Modellansätze gibt es? Warum unterscheiden sich die Befunde teils so deutlich? Was kann wirtschaftspolitische Beratung hierbei überhaupt leisten und wie kann sie verbessert werden?

Darüber diskutieren Prof. Dr. Sebastian Dullien und Prof. Dr. Christian Bayer. 

Wann?
13.05.22 16 Uhr

Wo?
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Ziel des Symposiums ist es, eine anregende Debatte über das Thema Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Makroökonomie anzuregen. Das Symposium wird Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger zusammenbringen, um vier zentrale Themen zu diskutieren:

1) Klimawandel und Geldpolitik
2) Umverteilung von Arbeit und Kapital aufgrund des Klimawandels
3) Klimawandel, Handel und globale Produktion
4) Klimaunsicherheit, Finanzmärkte und der natürliche Zinssatz.

Wer macht unsere Geldpolitik? – Audiobeitrag
Michael Peters im WDR 5 Morgenecho Interview, 06.05.2022

Wegen der hohen Inflation hat die US-Notenbank Fed den Leitzins angehoben. Das wirkt sich auf viele Bereiche des täglichen Lebens aus. Doch die Notenbanken seien kaum demokratisch strukturiert, sagt Michael Peters von der Bürgerbewegung Finanzwende e.V.

Was die Klimaziele bis 2030 fiskalpolitisch bedeuten – Studie
Maximilian Kellner et al., Ariadne-Projekt, 06.05.2022

Klimapolitische Maßnahmen kosten, sind aber auch mit hohen Einnahmen verbunden – zum Beispiel durch die CO2-Bepreisung im Emissionshandel. Bis 2030 können diese Einnahmen aus dem nationalen und dem auf Deutschland entfallenden Anteil des europäischen Emissionshandels insgesamt 178 und bei stärker steigenden CO2-Preisen sogar 302 Milliarden Euro betragen, zeigen neue Ariadne-Berechnungen. Gleichzeitig wird der Gesamtbedarf öffentlicher Klimainvestitionen auf bis zu 616 Milliarden Euro geschätzt, insbesondere wenn CO2-Preise nicht ausreichend stark steigen.

Europa fehlt eine funktionierende Infrastruktur für die politische Beteiligung der Bürger:innen – Studie
Dominik Hierlemann, Stefan Roch, 05.05.2022

Eine neue Bertelsmann Studie „Under Construction. Citizen Participation in the EU“ zeigt, dass die EU über zahlreiche Instrumente der Bürger:innenbeteiligung verfügt. Allerdings sind diese wenig bekannt und erzielen oft nur begrenzte Wirkung. Die einzelnen Instrumente bilden keine sichtbare, umfassende und wirkungsvolle Partizipationsinfrastruktur in Europa. Es bleibt bei einem Flickenteppich der politischen Beteiligung der Bürger:innen in europäischen Entscheidungsprozessen.

Das Scheitern, das keines ist: Marine Le Pen bei der Präsidentschaftswahl 2022 – Blogbeitrag
Sylvie Strudel, Heinrich-Böll-Stiftung, 03.05.2022

Zum zweiten Mal ist Marine Le Pen in der entscheidenden Stichwahl gegen Emmanuel Macron gescheitert. Mit 41,5% unterlag sie dem alten und neuen Amtsinhaber. Aber kann man wirklich von Scheitern sprechen?

Ein populistisches Spiel mit dem Feuer – Artikel
David Barkhausen, Makronom, 03.05.2022

Angesichts der hohen Inflationsraten wächst der Druck auf die Geldpolitik, aggressive Schritte zu unternehmen. Darunter könnten Wohlstand, Wirtschaft und Verbraucher aber noch stärker leiden als unter zeitweilig steigenden Preisen. Ein Beitrag von David Barkhausen.

Die Zentralbanken müssen systemische Reformen durchführen, um die Biodiversitätskrise abzuwenden – Blogbeitrag (englisch)
Katie Kedward and Josh Ryan-Collins, IIPP Blog

Im vergangenen Monat veröffentlichte das Network for Greening the Financial System (NGFS), eine Gruppe von über 100 Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden, in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Forschungsnetzwerk INSPIRE einen bahnbrechenden Bericht, in dem die Zusammenhänge zwischen dem Verlust der biologischen Vielfalt und wirtschaftlichen und finanziellen Risiken untersucht werden. Der Bericht argumentiert, dass der Verlust der biologischen Vielfalt ebenso systemische Risiken birgt wie der Klimawandel, und fordert eine konzertierte Reaktion der Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden.

Wegen großer Unsicherheit ist Planung für eine rasche Transformation unerlässlich. Marktbasierte Lösungen stoßen auf drei Probleme: Erstens wird durch erhöhtes Risiko der Übertragungsmechanismus von der Bepreisung externer Effekte auf die Investitionsentscheidungen prekär. Zweitens bevorzugen Investoren bei hoher Unsicherheit häufig liquide, sichere Vermögenswerte gegenüber riskanten, illiquiden realen Vermögenswerten, was den Investitionszufluss dämpfen kann. Drittens schwächen Lock-in-Effekte aufgrund von Pfadabhängigkeiten die Preiselastizität von (kohlenstoffintensiven) Unternehmen. Alles in allem bedeutet dies, dass ein Systemwechsel extrem hohe CO2-Preise erfordern würde. Hier stellt sich die Frage nach der politischen Durchführbarkeit.

Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

UNSERE THEMENSCHWERPUNKTE

Neues Leitmotiv

NEUES LEITMOTIV

Nach ein paar Jahrzehnten allzu naiven Marktglaubens brauchen wir dringend neue Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit – und mehr: ein ganz neues Paradigma als Leitfaden. Wir sammeln alles zu den Leuten und der Community, die sich mit dieser großen Frage beschäftigen, sowie mit der historischen wie heutigen Wirkung von Paradigmen und Narrativen – ob in neuen Beiträgen, Auftritten, Büchern und Veranstaltungen.

Staat
neu denken

STAAT
NEU DENKEN

Jahrzehnte lang galt der Konsens, dass sich der Staat sich aus der Wirtschaft zurückziehen und man die Staatsschulden senken sollte, um den Wohlstand zu fördern. Dies hat jedoch zu chronischen Mängeln in Bildung und Infrastruktur geführt. Neuere Forschung versucht zu erörtern, wann es sinnvoll ist, dass sich der Staat in den Wirtschaftsprozess einmischt, um langanhaltenden Wohlstand zu garantieren und Krisen zu verhindern.

Klima
in Wohlstand
retten

KLIMA
IN WOHLSTAND
RETTEN

Zu Hochzeiten des Glaubens an die Märkte galt als bestes Mittel gegen die Klimakrise, an den Märkten einen CO2-Preis aushandeln zu lassen. Heute ist zunehmend Konsens, dass das nur bedingt funktioniert - und es weit mehr braucht, als nur einen Preis.

Ungleichheit
verringern

UNGLEICHHEIT
VERRINGERN

Das Gefälle zwischen Arm und Reich scheint selbst in einem Land wie Deutschland zunehmend den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gefährden. Um den Trend umzukehren, ist es wichtig, die wirklichen Ursachen des Auseinandergehens von Einkommen und Vermögen zu verstehen.

Finanzwelt
erneuern

FINANZWELT
ERNEUERN

Auch zehn Jahre nach der Finanzkrise scheint eine wirkliche Stabilität des Finanzsystems nicht in Sicht zu sein. Risiken werden periodisch falsch bewertet und führen zu Boom-Bust-Zyklen. Ein stabileres Finanzsystem sollte kurzfristige Spekulationen erschweren, systemische Risiken begrenzen und das Vermögen gerechter verteilen.

Innovation Lab

INNOVATION LAB

Brauchen wir ein ganz neues Verständnis von Wirtschaftswachstum? Was wäre eine reale Alternative? Wie praktikabel sind Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt, wenn es um die Messung von Wohlstand geht? Um diese und andere grundsätzlichere Herausforderungen geht es in dieser Sektion.

Globalisierung
für alle

GLOBALISIERUNG
FÜR ALLE

Nach drei Jahrzehnten schlecht gemanagter Integration ist die Globalisierung durch soziale Unzufriedenheit und den Aufstieg populistischer Kräfte bedroht. Es gilt dringend die negativen Nebeneffekte auf viele Menschen zu beheben - und klarer zu definieren, welche Herausforderungen auf lokaler oder regionaler, und welche über Grenzen hinweg angegangen werden sollten.

Europa
jenseits
der Märkte

EUROPA
JENSEITS
DER MÄRKTE

Das Europa der vergangenen Jahrzehnte wurde stark vom Primat der Wirtschaft und dem Vertrauen in die Heilungskraft der Märkte geprägt. Die Euro-Krise hat dies erschüttert. Seither wird gestritten, wie die Währungsunion vor neuen Paniken besser geschützt werden kann – und wie sich das Auseinanderdriften von Ländern besser verhindern lässt.

Corona-Krise

CORONA-KRISE

Die aktuelle Corona Krise ist mitunter die schwerste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit. ÖkonomInnen arbeiten intensiv an einer Milderung der wirtschaftlichen Folgen durch COVID-19. Es gilt eine zweite große Depression, den Zusammenbruch der Eurozone und das Ende der Globalisierung zu verhindern. Wir sammeln die wichtigsten Beiträge.