ZEITRAUM

In einem aktuellen Twitter-Thread argumentiert Olivier Blanchard, dass der Inflation ein Verteilungskonflikt zwischen Arbeitnehmern, Unternehmen und Steuerzahlern zugrunde liegt. Diese post-keynesianische Sichtweise eröffnet dem Staat einen Spielraum, wenn es um die effizienteste politische Reaktion auf die jüngsten Inflationsschübe geht. Die Aufgabe, einen Verteilungskonflikt zu lösen, allein der Zentralbank zu überlassen, scheint dann höchst ineffizient zu sein.

Sein Tweet hat auf Econtwitter eine hitzige Debatte über die Ursachen der Inflation und deren bestmögliche Beseitigung ausgelöst. Eine kurze Zusammenfassung in dem Blogbeitrag von Claudia Sahm gibt es hier.

Die Lebenshaltungskostenkrise, der ökologische Notstand und der Krieg sind einige der neuen Herausforderungen, vor denen Europa steht. Wie sollte sich der EU-Rahmen für die wirtschaftspolitische Steuerung ändern, damit Europa stärker, nachhaltiger und widerstandsfähiger wird, um diesen Herausforderungen zu begegnen? Finance Watch, die Heinrich-Böll-Stiftung Brüssel und die New Economic Foundations veranstalten eine Konferenz, um die laufende Überprüfung des Rahmens zu diskutieren.

Wann? 24. Januar, 16:00-18:00 Uhr
Wo? In Brüssel (Press Club) oder Online

Mehr Informationen und Registrierung hier.

Finanzpolitik: Zielgenauer entlasten! – Artikel
Achim Truger, Wirtschaftsdienst, 16.12.2022

Die deutsche Finanzpolitik steht wegen des Ukrainekriegs und der Energiekrise vor der nächsten großen Herausforderung. Dabei sind die finanzpolitischen Auswirkungen der Coronapandemie noch gar nicht endgültig abgeklungen.

Warum das Zeitalter des amerikanischen Fortschritts endete – Artikel
Derek Thompson, The Atlantic, 12.12.2022

Eine Erfindung allein kann die Welt nicht verändern; es kommt darauf an, was als nächstes passiert.

Die Lohnpolitik der britischen Regierung im öffentlichen Sektor ist töricht – Meinungsartikel
Martin Wolf, Financial Times, 11.12.2022

Es ist unehrlich, die Inflation die Reallöhne senken zu lassen und gleichzeitig zu erwarten, dass die Dienstleistungen aufrechterhalten werden.

Es ist Zeit für einen großen Gerechtigkeits-Check – Artikel (Paywall)
Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung, 10.12.2022

Der Adel ist abgeschafft. Der Geldadel aber lebt und gedeiht. Dies bewirkt das Erbschaftsteuerrecht: Je größer das Erbe, desto kleiner die Steuer.

Systemische Inflationstreiber (und was man dagegen tun kann) – Artikel
Robin Wigglesworth, Financial Times, 08.12.2022

Ist Inflation wirklich nur ein Makrophänomen?

Wohin als nächstes für die europäische Industrie? – Kolumne
Martin Sandbu, Financial Times, 08.12.2022

Ein weiterer Beweis dafür, dass die Fabriken die Energiekrise gut überstanden haben.

Finanzen und die Polykrise – Auswirkungen der Fed und der europäische Markt für Unternehmensanleihen – Blogbeitrag
Adam Tooze, 23.11.2022

Auch wenn die Polykrise Schocks aus verschiedenen Richtungen auslösen mag, so hat die Geschichte im Jahr 2022 doch gezeigt, dass der Dollarkreditzyklus ein gemeinsamer Nenner für einen Großteil der Weltwirtschaft bleibt.

Als Event- und Teamassistenz unterstützen Sie das Forum-Team bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen mit hochrangigen Referenten und Teilnehmern. Zu Ihren Tätigkeiten gehören das Einladungsmanagement, die Buchung von Eventlocations, die Veranstaltungslogistik für Live- und Hybridformate sowie die Organisation des Caterings. Darüber hinaus unterstützen Sie das gesamte Team bei anfallenden administrativen Aufgaben wie Informationsmanagement und Rechnungsbearbeitung sowie den Direktor bei Reisemanagement und Spesenabrechnungen. Sie arbeiten als festes Teammitglied in einem jungen, engagierten Team im Herzen von Berlin.

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Wann sind öffentliche Finanzen (rechtlich) gesund? -Blogbeitrag
Max Krahé & Philipp Orphal, Makronom, 28.11.2022

Der Begriff der „gesunden öffentliche Finanzen“ wird oftmals verwendet, ohne wirklich mit Leben gefüllt zu werden. Dabei ist die Definition zentral für die europäische und nationale Fiskalpolitik.

Vermögende, die eine Vermögenssteuer befürworten – Kolumne
Martin Sandbu, Financial Times, 24.11.2022

Die vermögenden Schichten beginnen zu glauben, dass die Regierungen zu großzügig mit ihnen umgegangen sind.

33 Prozent für Öl- und Gaskonzerne: Das ist Lindners Plan für eine Übergewinnsteuer – Artikel (Paywall)
Martin Greive & Julian Olk, Handelsblatt, 23.11.2022

Der Finanzminister wollte keine allgemeine Übergewinnsteuer, muss für Öl- und Gaskonzerne jetzt aber eine umsetzen. So nennen will er sie allerdings nicht.

Der starke Aufstieg der extremen Rechten in Deutschland – Artikel
Dalia Marin, Project Syndicate, 22.11.2022

Während nationalistische Parteien in ganz Europa an Macht gewinnen, bleibt der populistische Aufschwung in Deutschland auf den deindustrialisierten Osten beschränkt. Das liegt daran, dass das Land mehr von der Globalisierung profitiert hat als andere Industrieländer – und es könnte auch von der Deglobalisierung profitieren.

Der finanzpolitische Rahmen Europas. Die Sicht der Bürger? – Policy Paper
Frank van Lerven, Dominic Caddick, Sebastian Mang, New Economics Foundation, 04.11.2022

Wie Austerität uns ärmer und weniger krisenresistent gemacht hat.

UNSERE THEMENSCHWERPUNKTE

Neues Leitmotiv

NEUES LEITMOTIV

Nach ein paar Jahrzehnten allzu naiven Marktglaubens brauchen wir dringend neue Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit – und mehr: ein ganz neues Paradigma als Leitfaden. Wir sammeln alles zu den Leuten und der Community, die sich mit dieser großen Frage beschäftigen, sowie mit der historischen wie heutigen Wirkung von Paradigmen und Narrativen – ob in neuen Beiträgen, Auftritten, Büchern und Veranstaltungen.

Staat
neu denken

STAAT
NEU DENKEN

Jahrzehnte lang galt der Konsens, dass sich der Staat sich aus der Wirtschaft zurückziehen und man die Staatsschulden senken sollte, um den Wohlstand zu fördern. Dies hat jedoch zu chronischen Mängeln in Bildung und Infrastruktur geführt. Neuere Forschung versucht zu erörtern, wann es sinnvoll ist, dass sich der Staat in den Wirtschaftsprozess einmischt, um langanhaltenden Wohlstand zu garantieren und Krisen zu verhindern.

Klima
in Wohlstand
retten

KLIMA
IN WOHLSTAND
RETTEN

Zu Hochzeiten des Glaubens an die Märkte galt als bestes Mittel gegen die Klimakrise, an den Märkten einen CO2-Preis aushandeln zu lassen. Heute ist zunehmend Konsens, dass das nur bedingt funktioniert - und es weit mehr braucht, als nur einen Preis.

Ungleichheit
verringern

UNGLEICHHEIT
VERRINGERN

Das Gefälle zwischen Arm und Reich scheint selbst in einem Land wie Deutschland zunehmend den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gefährden. Um den Trend umzukehren, ist es wichtig, die wirklichen Ursachen des Auseinandergehens von Einkommen und Vermögen zu verstehen.

Finanzwelt
erneuern

FINANZWELT
ERNEUERN

Auch zehn Jahre nach der Finanzkrise scheint eine wirkliche Stabilität des Finanzsystems nicht in Sicht zu sein. Risiken werden periodisch falsch bewertet und führen zu Boom-Bust-Zyklen. Ein stabileres Finanzsystem sollte kurzfristige Spekulationen erschweren, systemische Risiken begrenzen und das Vermögen gerechter verteilen.

Innovation Lab

INNOVATION LAB

Brauchen wir ein ganz neues Verständnis von Wirtschaftswachstum? Was wäre eine reale Alternative? Wie praktikabel sind Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt, wenn es um die Messung von Wohlstand geht? Um diese und andere grundsätzlichere Herausforderungen geht es in dieser Sektion.

Globalisierung
für alle

GLOBALISIERUNG
FÜR ALLE

Nach drei Jahrzehnten schlecht gemanagter Integration ist die Globalisierung durch soziale Unzufriedenheit und den Aufstieg populistischer Kräfte bedroht. Es gilt dringend die negativen Nebeneffekte auf viele Menschen zu beheben - und klarer zu definieren, welche Herausforderungen auf lokaler oder regionaler, und welche über Grenzen hinweg angegangen werden sollten.

Europa
jenseits
der Märkte

EUROPA
JENSEITS
DER MÄRKTE

Das Europa der vergangenen Jahrzehnte wurde stark vom Primat der Wirtschaft und dem Vertrauen in die Heilungskraft der Märkte geprägt. Die Euro-Krise hat dies erschüttert. Seither wird gestritten, wie die Währungsunion vor neuen Paniken besser geschützt werden kann – und wie sich das Auseinanderdriften von Ländern besser verhindern lässt.

Corona-Krise

CORONA-KRISE

Die aktuelle Corona Krise ist mitunter die schwerste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit. ÖkonomInnen arbeiten intensiv an einer Milderung der wirtschaftlichen Folgen durch COVID-19. Es gilt eine zweite große Depression, den Zusammenbruch der Eurozone und das Ende der Globalisierung zu verhindern. Wir sammeln die wichtigsten Beiträge.