DER STAAT
Quick & New: Dalia Marin - Es fehlt ein staatliches Forschungsinstitut in Europa
Crowding-In ist das neue Crowding-Out: Dalia Marin ist davon überzeugt, dass Europa, und insbesondere Deutschland, Unternehmen mit mehr staatlich finanzierten Investitionen im Technologiebereich unterstützen sollte.
VON
MARC ADAMVERÖFFENTLICHT
7. FEBRUAR 2020LESEDAUER
6 MIN.In ihrem neuen Artikel für Project Syndicate argumentiert Dalia Marin, dass Europa und insbesondere Deutschland dringend staatlich geführte Investitionen benötigen, um den Rückstand gegenüber US-Unternehmen in der Technologiebranche aufzuholen. Marin knüpft an die einflussreiche Arbeit der Ökonomin Mariana Mazzucato an, die auf die entscheidende Rolle von US-Regierungsbehörden bei der Entwicklung neuer Technologien wie dem Internet, GPS-Navigation und Touchscreen-Displays hinweist.
Marin legt einen besonderen Schwerpunkt auf die DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency), ein in das US-Militär integriertes Forschungsinstitut. Sie argumentiert, dass staatlich geführte Forschungsinstitute dieser Art die Möglichkeit haben, private Investitionen eher zu fördern als zu verdrängen. Eine kürzlich von der OECD durchgeführte Studie über die Auswirkungen staatlich finanzierter Militärforschung zeigte eine signifikant positive Wirkung auf private Forschungsausgaben, im Fall von steigenden Ausgaben im öffentlichen Bereich.
Ähnliche Agenturen gibt es auch bereits in China, Israel und Südkorea. Marin argumentiert, dass, wenn Europa und Deutschland bei der Entwicklung technologischer Innovationen aufholen wollen, die Gründung einer ähnlichen Agentur wie DARPA notwendig ist.
Der komplette Artikel beim Project Syndicate: Dalia Marin – Europe Needs a DARPA
Prof. Dr. Dalia Marin ist ehemalige Professorin für International Economics an der LMU und Forschungsmitarbeiterin beim Centre for Economic Policy Research.