NEUES LEITMOTIV
Überblick über andere Initiativen weltweit
Andere Organisationen mit einer ähnlichen Mission wie das Forum.
VON
FORUM NEW ECONOMYVERÖFFENTLICHT
1. NOVEMBER 2019LESEDAUER
2 MINDie große Finanzkrise von 2008 löste eine Welle neuer Forschungsarbeiten aus, die darauf abzielten zu erklären, wie die Krise angesichts des damals tief verwurzelten Glaubens an die Selbstregulierungskraft der Märkte zustande kommen konnte. Diesem Glauben zufolge hätten die Größe und Tiefe der Märkte und ihre grenzüberschreitende Integration eine solche Krise unmöglich machen müssen, indem sie die Ressourcen effizient zuweisen und die Risiken verteilen. Das Ausmaß der Krise und die unerschwinglichen wirtschaftlichen und finanziellen Kosten ihrer Bewältigung haben zur Gründung einer Reihe von Initiativen geführt, die sich mit der Entwicklung eines neuen Wirtschaftsparadigmas befassen. Im Jahr 2009 wurde das Institute for New Economic Thinking ins Leben gerufen. Seine erste Konferenz unter dem Titel „Paradigm lost“ fand in Cambridge statt, wo John Maynard Keynes und Friedrich August von Hayek während und nach der Krise der 1930er Jahre ihre Auseinandersetzungen austrugen. Außerdem rief die OECD 2012 ihre Abteilung „New Approaches to Economic Challenges“ ins Leben.
Der zunehmende Populismus als Folge des paradigmatischen Vakuums in der Politik hat die Suche nach neuen Antworten auf die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen, vor denen wir stehen, beschleunigt. Anfang 2019 haben Dani Rodrick und Kollegen die Initiative „Economics for Inclusive Prosperity“ ins Leben gerufen. Im Sommer 2019 wurde die Economic Change Unit in London offiziell ins Leben gerufen. Und die kürzlich gegründete Global Solutions Initiative mit Sitz in Berlin zielt darauf ab, die Wirtschaft wieder mit der Gesellschaft zu koppeln.
OECD/NAEC
Das New Approaches to Economic Challenges (NAEC), eine Abteilung der OECD, die dem Generalsekretär der Organisation unterstellt ist, entwickelt gemeinsam mit strategischen Partnern eine systemische Perspektive auf miteinander verbundene Herausforderungen, identifiziert die analytischen und politischen Instrumente, die zu deren Verständnis erforderlich sind, und entwickelt die Erzählungen, die diese Herausforderungen den politischen Entscheidungsträgern am besten vermitteln können.
World Inequality Lab
Das WIL will die Forschung über die Dynamik der globalen Ungleichheit fördern. Es ist eine Initiative von Thomas Piketty und hat die Hauptaufgabe, die World Inequality Database zu pflegen und zu erweitern. Außerdem erstellt es Ungleichheitsberichte und Arbeitspapiere, die sich mit inhaltlichen und methodischen Fragen befassen.
Economics for Inclusive Prosperity
Ein Netzwerk von akademischen Wirtschaftswissenschaftlern, die sich für eine integrative Wirtschaft und Gesellschaft einsetzen. Unter der Leitung von Dani Rodrik entwickeln und diskutieren die Mitglieder politische Ideen auf der Grundlage solider wissenschaftlicher Erkenntnisse. Sie sind der Ansicht, dass die Instrumente der Mainstream-Ökonomen sich nicht nur für die Entwicklung eines politischen Rahmens für das, was wir „inklusiven Wohlstand“ nennen, eignen, sondern auch entscheidend dafür sind.
Die Economic Change Unit
Die ECU ist eine von Michael Jacobs und Laurie Laybourn-Langton geleitete gemeinnützige Organisation, die die Bemühungen um eine nachhaltigere, gerechtere und widerstandsfähigere Wirtschaft verstärken will. Unter einem breiten Spektrum von Aktivisten, Akademikern, politischen Entscheidungsträgern, Wirtschaftsführern und Kommentatoren herrscht ein wachsender Konsens darüber, dass unser Wirtschaftsmodell grundlegend geändert werden muss.
Washington Center for Equitable Growth
Das WCEG ist eine gemeinnützige Forschungs- und Förderungsorganisation, die sich für die Förderung faktengestützter Ideen und politischer Maßnahmen einsetzt, die ein starkes, stabiles und breit angelegtes Wirtschaftswachstum fördern.