NEUES LEITMOTIV
Noch zwei Wochen bis zum Berlin Summit 2025: Forum-Newsletter
Aus unserer Forum New Economy Newsletter-Reihe
VON
THOMAS FRICKEVERÖFFENTLICHT
30. MAI 2025LESEDAUER
2 MIN.
Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen,
noch ist offen, wo und wie enden wird, was derzeit via US-Präsident die Schlagzeilen bestimmt – zwischen Handelskonflikten, Zolldrohungen, Rückabwicklung von Klimapolitik und wirren Ideen über die Abschaffung des Staates. Die Frage drängt dennoch schon jetzt: Wie soll die Welt danach gestaltet werden – wenn dafür die schlichte Rückkehr zum gescheiterten marktliberalen Leitmotiv der 1980er- bis 2000er-Jahre nicht infrage kommt? Bereitet der jetzige Schock womöglich sogar den Boden für den großen gemeinsamen Aufbruch in etwas Besseres? Das werden übernächste Woche über drei Tage führende Experten und Praktiker ausloten – beim Berlin Summit 2025 am Rande der Hauptstadt.
Dazu spricht am 13. Juni ab 10 Uhr in seiner Keynote Adam Tooze von der Columbia University.
Wie sollte ein Wirtschaftsmodell aussehen, das gegen die Kehrseiten der Globalisierung besser schützt als das sehr offene alte Exportüberschuss-Modell der Deutschen? Wie lassen sich China- und Transformationsschocks besser auffangen? Das diskutieren am deutschen Beispiel der US-Ökonom Brad Setser, der Niederländer Servaas Storm, Margherita Russo aus Italien und Dalia Marin von der TU München – moderiert von Felix Lee von der Süddeutschen Zeitung. Addressing the German challenge: ab 10:30 Uhr.
Kommt die Rettung jetzt dank des Abschieds von der deutschen Vorliebe zur Austerität? Und ist das der Start auch für eine neue europäischen Finanzpolitik – die dann endlich mehr in die Zukunft investiert? Dem gehen ab 11:45 Uhr Jérôme Creel vom Pariser OFCE, Anke Hassel von der Hertie School, der frühere spanische Staatssekretär Nacho Alvarez und Holger Schmieding von der Berenberg Bank nach. Eingeladen dazu: jemand von der neuen Bundesregierung – to be confirmed. Titel: Leaving German austerity behind – A new fiscal age for Europe.
Dass der Schutz eigener nationaler Interessen über eine wirre Zollpolitik nicht gelingt, scheint klar. Wie aber sollte in einer besseren Welt geregelt sein, dass Regierungen durchaus legitimes Interesse daran haben, strategisch wichtige Produkte im eigenen Land zu produzieren – was mit altem Freihandelsverständnis kaum vereinbar ist? Darum geht es ab 14 Uhr. Vorgestellt werden dann erste Konzepte für eine neue kooperative Art, globalen Austausch mit Industriepolitik zu vereinbaren – ohne Handelskriege zu riskieren: From trade war to a new cooperative global governance? Das diskutieren Katrin Kamin von Siemens, Guy Lalanne von der OECD in Paris und Nancy Qian von der Northwestern University.
Ab 15 Uhr 30 Uhr gibt es beim Berlin Summit am 13. Juni einen Marktplatz (weiterer) neuer Ideen für eine neue Wirtschaftsordnung – und kurze Spots zu dem, was an den beiden Tagen zuvor im ersten Teil des Summits am 11. und 12. Juni in prominent besetzten Roundtables diskutiert wurde – zum Verständnis des Unmuts an der Demokratie, der Rolle von Migrationspolitik, den Erfahrungen mit Industriepolitik in den Regionen oder einer Klimapolitik, die sehr viel stärker auf positive Anreize setzt. Und zur Bedeutung der im vergangenen Jahr verabschiedeten Berlin Declaration in den neuen Krisenzeiten – als Basis für eine neue Ordnung danach.
Welche Rolle grundlegenderes neues Denken für eine stabilere Wirtschaft dabei spielt, besprechen zum Abschluss in seiner Keynote James Galbraith von der University of Texas und Transformationsforscherin Maja Göpel. Aufgabe: Designing a new economic framework. Anschließend Ausklang: ab 17 Uhr.
Alles real und leibhaftig auf dem Landgut Stober nahe Berlin.
Details zum Berlin Summit 2025, der Logistik und zur Anmeldung gibt es hier. Summit-Sprache ist Englisch. Und: Teile des Summits werden auch über Livestream übertragen. Noch Fragen?
Ein schönes Wochenende
Thomas Fricke und das Forum Team
Dieser Text stammt aus unserer zweiwöchig erscheinenden Newsletter-Reihe. Zur Anmeldung geht es hier.