NEUES LEITMOTIV  |  WORKING PAPERS

Die Zeiten ändern sich? Erkundung der möglichen Abkehr vom neoliberalen politisch-ökonomischen Paradigma

von Laurie Laybourn-Langton & Laurie Macfarlane & Michael Jacobs

VERÖFFENTLICHT

1. JUNI 2019

Abstract

Die moderne Wirtschaftsgeschichte lässt sich grob in verschiedene Epochen unterteilen, in denen bestimmte Vorstellungen die Politik und die politischen Entscheidungen dominieren. In diesem Papier wird versucht zu verstehen, ob derzeit ein Wechsel des „politisch-ökonomischen Paradigmas“ stattfindet, indem der Stand der Debatten in einer Reihe von wirtschaftspolitischen Bereichen untersucht wird. Es wird das Konzept des „orthodoxen“, des „modifizierten“ und des „alternativen“ Paradigmas eingeführt, das dem Status quo, seiner Modifizierung angesichts von Störungen oder veränderten politischen Zielen bzw. einem grundlegenden Bruch mit diesem Status quo entspricht. Die zentrale Schlussfolgerung ist, dass in vielen wirtschaftspolitischen Bereichen und in vielen etablierten Wirtschaftsinstitutionen ein signifikanter Wandel im Gange ist. Dieser Wandel vollzieht sich hauptsächlich von „orthodoxen“ paradigmatischen Ansätzen – d. h. solchen, die im Großen und Ganzen als auf neoklassischen Grundsätzen beruhend beschrieben werden können – hin zu einem „modifizierten“ Ansatz, der den neoklassischen Ansatz in vielerlei Hinsicht abändert, aber seine grundlegende Basis beibehält. Es gibt noch wenig bis gar keine Bewegung in Richtung dessen, was man als wirklich „alternative“ Paradigmenansätze bezeichnen könnte, auch wenn einige Mainstream-Institutionen Offenheit für diese Ideen zeigen. Ein allgemeiner Paradigmenwechsel weg vom vorherrschenden neoliberalen Paradigma ist also noch nicht im Gange.

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