NEUES LEITMOTIV

Newsletter: Harris, Trump, Lindner, Scholz - Zeit des Ungefähren / Forum-Symposium zum Ausgang der US-Wahl am 19. November mit Joe Kaeser, Simon Jäger, Isabella Weber, Cathryn Clüver Ashbrook

Aus unserer Forum New Economy Newsletter Reihe

VON

THOMAS FRICKE

VERÖFFENTLICHT

27. SEPTEMBER 2024

LESEDAUER

4 MIN.

Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen, 

als wir kürzlich in einer Mail erste Partner zu unserem nächsten Berlin Summit eingeladen haben, bekamen wir von einem der Adressaten eine kurze Antwort, die lautete: fragt mich wieder, wenn feststeht, wer die US-Wahlen gewonnen hat. Die Replik hat etwas Kauziges, steht aber womöglich symptomatisch für die Stimmungslage dieser Wochen. Was im kommenden Frühjahr in der Welt los ist, scheint derart stark davon abzuhängen, ob Donald Trump im November erneut zum Präsidenten gewählt wird – oder Kamala Harriszur Präsidentin, dass es unserem ohnehin im Antizipieren nicht so guten Gehirn schwerfällt, sich beides jetzt schon konkreter vorzustellen.

Das gilt auch für die Frage, ob sich das Testen und Umsetzen eines neuen wirtschafts-politischen Paradigmas à la Bidenomics nach der US-Wahl beschleunigt (mit einer Präsidentin Harris) – oder es auf absehbare Zeit im politischen Geschäft um Schadens-begrenzung geht. Wobei wir in Deutschland gerade auch einen Schwebezustand haben – nicht so genau wissend, was unsere Regierung noch macht, ob sie in ein paar Wochen noch in jetziger Form da ist oder gemäß Plan erst in ziemlich genau einem Jahr, am 28. September 2025, ein neuer Bundestag gewählt wird.

Was den US-Part des Ungefähren angeht, werden wir nach den Wahlen vom 5. November schnell Abhilfe anzubieten versuchen: mit dem Symposium, das wir für den 19. November in Berlin planen – und der Leitfrage, welche Konsequenzen die Wahl von Trump respektive Harris nun hat. Zugeschaltet aus den USA sind dann Ortskundige wie Isabella Weber und (voraussichtlich) Adam Tooze. Für das Hauptpanel in Berlin haben neben Siemens-Top-Manager Joe Kaeser auch MIT-Ökonom Simon Jäger sowie die US-Expertin Cathryn Clüver Ashbrook zugesagt. Noch nicht ganz bestätigt ist die Keynote des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck, dessen Tage wiederum ganz anders aussehen werden, je nachdem, ob nun Trump oder Harris gewinnen.

Das Gute ist, dass unser Gehirn stark adaptiv veranlagt ist, sprich: der Mensch sehr gut darin ist, sich auf neue Situationen einzustellen und dann schnell zu reagieren. Was früher bei aufkommender Gefahr half (Löwe) – und in knapp zwei Monaten helfen wird, sich auf die Welt unter dem dann (so der Auszählungsstand will) gewählten US-Präsidenten oder der US-Präsidentin einzustellen. Was dann auch unseren Partnern hilft, sich besser vorzustellen, was auf dem zweiten Berlin Summit Mitte Juni zu besprechen ist (dazu in Kürze mehr). Zumindest, was den US-Part des Ungefähren angeht. Gut möglich, dass wir in Deutschland dann noch nicht so weit sind.

Am Tag des Symposiums, dem 19. November, werden wir auch anstoßen auf fünf Jahre Forum New Economy – und aus dem Anlass die Ergebnisse einer Umfrage in Deutschland vorstellen zu der Frage, inwiefern sich in den fünf Jahren der Wunsch nach neuen wirtschaftlichen Antworten als Ersatz für das lange währende marktliberale Leitbild verstärkt hat. Zur Anmeldung für Symposium und Abendveranstaltung geht’s hier.

Bis dahin gilt: grundsätzlicher über eine neue Wirtschaft und ein neues Paradigma nachzudenken, ist derzeit ohnehin das Beste, was man tun kann. Um gut vorbereitet zu sein und schnell zu reagieren, wenn das Ungefähre vorüber ist.

Ein schönes Wochenende,

Thomas Fricke

Dieser Text stammt aus unserer zweiwöchig erscheinenden Newsletter-Reihe. Zur Anmeldung geht es hier.

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